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Erfolgreich auf Bio-Betrieben

Braucht die ökologische Landwirtschaft spezielle Maschinen für die Bodenbearbeitung oder die Aussaat? Die Ansprüche an die Landtechnik sind oft sehr ähnlich wie im konventionellen Bereich, jedoch werden diese anders gewichtet. Bereits jetzt arbeiten viele Bio-Betriebe erfolgreich mit Technik von HORSCH.

Ein Hauptaugenmerk im ökologischen Landbau liegt in der Unkrautkontrolle und der gezielten Nährstoffmobilisierung. Gerade bei der Erhaltung und Steigerung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit zeigen sich deutliche Parallelen zwischen konventionellem und biologischem Ackerbau. Dazu kann man sich auf professionelle bewährte Technik stützen. Durch sich verändernde Perspektiven für den zukunftsorientierten Ackerbau steigen und erweitern sich stetig die Anforderungen an die Landtechnik. Um beste Voraussetzungen für die Kulturpflanze zu schaffen, können die eingesetzten Maschinen einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie direkt oder indirekt Einfluss nehmen auf biologische, physikalische und chemische Prozesse im Boden.

Bodenbearbeitung – Grundlage für den Erfolg

Die Vorzüge der konservierenden Bodenbearbeitung werden auch in ökologisch wirtschaftenden Betrieben erkannt und angewendet. Um Bodenfruchtbarkeit, Lufthaushalt und Wasserhaltevermögen im Boden zu verbessern, setzen biologisch wirtschaftende Betriebe immer öfter auf den Grubber.

Terrano - mehr als grubbern

Den Boden sicher ganzflächig zu bearbeiten, ist eine der wichtigsten Forderungen, die von ökologisch wirtschaftenden Betrieben immer wieder gestellt wird. Betrachtet man die Voraussetzungen, die technisch erfüllt sein müssen, wird schnell klar, warum die HORSCH Terrano Baureihe bestens dafür geeignet ist. Grundvoraussetzung ist im ersten Schritt ein Scharsystem, das flach und ganzflächig schneiden kann. Das MulchMix Schar des Terrano ist so ausgelegt, dass es bei einem Strichabstand von rund 30 cm (je nach Modellabweichungen) mit einem 37 cm breiten Scharflügel ausgerüstet werden kann. Der Flügel kann dabei in zwei Positionen montiert werden: die tiefe Position für den klassischen Stoppelsturz und die zweite Position für einen sehr flachen Arbeitsgang. Der Scharflügel besitzt einen fast parallelen Anstellwinkel zum Boden und erlaubt dadurch einen zuverlässigen Erdfluss ab 3 cm Arbeitstiefe. Die Scharspitze läuft dabei ca. 3 cm tiefer und sorgt unter sehr harten oder trockenen Bedingungen für den nötigen Unterzug. Dies konnte gerade im vergangenen Jahr in vielen Regionen positiv beobachtet werden. Ein weiterer essentieller Punkt für flaches Arbeiten ist eine exakte Tiefenführung. Die Terrano FX und GX werden über einen Packer am Heck der Maschine sehr präzise geführt. Vorne übernimmt im Dreipunkt-Bereich der Schlepper die Tiefenführung. Die gezogenen Terrano GX werden im vorderen Bereich über Tiefenführungsräder zuverlässig abgestützt und können unabhängig vom Zugschlepper der Bodenoberfläche folgen.

Wichtig für einen guten Bekämpfungserfolg ist, dass die Pflanzen knapp unter dem Vegetationskegel abgetrennt werden. Dafür ist oft ein zweimaliges Arbeiten aus verschiedenen Gesichtspunkten angebracht. Beim ersten Arbeitsgang wird so flach wie möglich gearbeitet. Dabei wird ein Großteil der Pflanzen abgetrennt. Beim zweiten Arbeiten wird etwas tiefer bearbeitet, um ein ganzflächiges Absterben der Pflanzen zu gewährleisten. Auch für die Bekämpfung von Wurzelunkräutern, wie die Acker-Kratzdistel, ist der Terrano bestens geeignet. Hierfür ist eine Möglichkeit ein flächiges Abschneiden auf ca. 12 cm. Dies ist am wirkungsvollsten zu der Zeit, wenn das horizontale Wurzelgeflecht „ausgehungert“ ist. Es ist stets zu beachten, dass das Unkrautpotenzial auch abhängig vom Zustand des Bodens ist - somit übernimmt die Bodenbearbeitung einen Teil der Unkrautregulation, was natürlich in ein Fruchtfolgesystem eingebettet ist. Zusätzlich können bei Ausstattung mit einem Striegel oberflächlich Unkräuter und Ungräser ausgekämmt werden, um deren Austrocknung zu fördern. Aktuell erfährt der Terrano FG mit integriertem Fahrwerk und drei-balkigem Striegel wieder mehr Nachfrage. Dieses System könnte künftig in neuer Auflage wieder eine größere Rolle spielen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil in der biologischen Landwirtschaft ist der Anbau von Zwischenfrüchten. Wenn eine tiefere Lockerung für den Boden förderlich ist, bietet sich dies für eine Zwischenfrucht an, die den Boden „lebend verbaut“. Eine elegante Lösung hierfür kann ein Terrano mit einer MiniDrill sein: Kombiniert mit einem Düngeraufbau kann auch grobkörniges Saatgut auf die gewünschte Aussaattiefe gebracht werden. 

Cruiser – von der Stoppel bis zum Saatbett

Seit gut drei Jahren arbeiten Landwirte in verschiedensten Märkten mit dem neuen HORSCH Cruiser XL bzw. SL. Hinter dem Kürzel XL verstecken sich die gezogenen sechs-balkigen Geräte von 5 bis 12 m Arbeitsbreite, hinter SL die vier-balkigen Dreipunkt-Geräte in 4, 5 und 6 m Arbeitsbreite. Herzstück aller Cruiser ist der HORSCH Federzinken, der die Vorteile eines reinen Federzinkens (Feinerdeproduktion und Freiarbeiten) mit denen eines starren Zinkens (definierte Auslösekraft und sicheres Einhalten von definierten Scharwinkeln) kombiniert. Die 150 kg Auslösekraft reichen gut aus, um die Schare des Cruisers mit einem Strichabstand von 15 bzw. 16 cm sauber in der Tiefe und Position führen zu können. Vorteil dabei: Die Arbeitstiefe wird präzise eingehalten – Grundvoraussetzung für flaches ganzflächiges Schneiden. Die Scharauswahl des Cruisers reicht von 50-mm-Schmalscharen bis hin zu 200 mm breiten Gänsefußscharen, die künftig mit vollem Hartmetallschutz verfügbar sein werden. Dieses Spektrum an Scharen macht den HORSCH Cruiser universell einsetzbar – vom Stoppelsturz über mechanisches „Schwarzhalten“ von Flächen bis zur Saatbettbereitung. Für biologisch wirtschaftende Betriebe ist, neben der Möglichkeit des ganzflächigen flachen Schnittes, oft die Anzahl an Impulsen, die ein Gerät auf den Boden bzw. auf den zu bekämpfenden Bestand abgibt, essentiell. So steigt gerade bei Gräsern der Bekämpfungserfolg, wenn in einer Überfahrt öfter angeschlagen wird. Hier spielt der vier- bzw. sechs-balkige Aufbau des Cruisers seine Stärken aus.

Säen mit weitreichenden Auswirkungen

Eine Entwicklung, die im Ökolandbau zu beobachten ist, ist das Säen in weiter Reihe und mechanisches Hacken. Durch die weite Reihe wird der Unkrautdruck in der Reihe verringert und teilweise eine bessere Qualität des Getreides erreicht.

Die HORSCH Pronto DC/AS sorgt mit ihrem Funktionsprinzip für eine hohe Saatbettqualität und präzise Aussaat. Die Ablagetiefe des Saatgutes ist in zweierlei Hinsicht ein wichtiges Kriterium für den Erfolg im ökologischen Ackerbau. Zum einen gilt es, die Ablagetiefenbedürfnisse der Kultur ideal zu treffen, um einen schnellen und gleichmäßigen Feldaufgang und eine hohe Konkurrenzkraft der Hauptkultur zu erreichen. Der zweite Aspekt einer definierten, einheitlichen Ablagetiefe kommt dann zum Tragen, wenn „blindgestriegelt“ werden soll und dabei die Saatreihe nicht verletzt werden darf. Hier sorgt die HORSCH Pronto mit dem TurboDisc Säschar für ein zuverlässiges Einhalten der Sätiefe. Das TurboDisc Säschar wird dazu über eine Tiefenführungsrolle exakt geführt und über einen gut justierbaren Schardruck von bis zu 120 kg je Einzelschar optimal im Boden gehalten, auch in schwierigen Bodenverhältnissen und bei schneller Fahrt.

Der Saatreihenabstand der Pronto beträgt standardmäßig 15 cm. Betriebe mit Hacktechnik rüsten die Pronto AS und DC (ab 6 m Arbeitsbreite) mit zwei Verteilertürmen aus und können dann einfach zwischen 15 und 30 cm Reihenabstand umschalten. Die 30 cm Reihe lässt sich sehr gut mit vorhandener Hacktechnik pflegen. Diese Art der Pneumatik ermöglicht mit wenig Aufwand, Ecken und Spitzen, die nicht gehackt werden sollen oder können, mit engem Reihenabstand zu säen und die geraden Stücke der Fläche mit 30 cm für den Hackgang anzulegen.

Die Pronto Baureihe kann mit Tanks für bis zu drei Komponenten ausgerüstet werden. Diese Option erfreut sich vor allem in biologisch wirtschaftenden Betrieben immer größerer Beliebtheit. Bei einem Doppeltank in Kombination mit PPF-Ausstattung (Pronto 3 bis 6 DC und Pronto 6 AS) besteht die Möglichkeit, grobkörniges Saatgut über die PPF-Schare tiefer abzulegen, was bei einem Gemenge oder Zwischenfruchtanbau wesentliche Vorteile bringen kann.