Home » Ausgabe 18-2019 » Betriebsreportage » Die Qualität macht den Unterschied: Bröcker GmbH (DE)

Die Qualität macht den Unterschied

Bröcker GmbH (DE)

In Leistung und Arbeitsqualität besser als andere zu sein – das ist der Anspruch des Lohnunternehmens Bröcker in Harvesse bei Braunschweig. Was das bedeutet und welche Rolle die richtige Technik dabei spielt, hat der Besuch vor Ort gezeigt.

Sonnenschein, wolkenloser Himmel und ein gut abgetrockneter Boden – besser könnten die Bedingungen für die Maisaussaat an diesem Morgen kaum sein. Nils Quilitz, einer der drei Gesellschafter des Lohnunternehmens Bröcker im Wendeburger Ortsteil Harvesse, lenkt den Traktor mit der Scheibensämaschine HORSCH Pronto 6 AS auf einen etwa 3 ha großen Acker. Die Fläche ist zuvor gegrubbert worden und oberflächlich gut abgetrocknet – also höchste Zeit, den Mais zu legen. Aber in diesem Fall nicht, um die Restfeuchte des Bodens zu nutzen, sondern weil die Wetter-App ab Mittag Regen angekündigt hat.

Somit zählt jede Stunde, denn jetzt, Ende April, ist zwar schon ein Teil der durch das Lohnunternehmen zu bestellenden Maisflächen geschafft – aber zwei Drittel sind noch zu erledigen. „Obwohl wir nach einem zu trockenen Winter eigentlich dringend Regen benötigen, kann der jetzt auch noch etwas warten“, meint Gregor Bröcker, der zusammen mit Andreas Heike das Unternehmen als geschäftsführender Gesellschafter leitet. LU Bröcker hat mich mit dem Pkw zur Fläche mitgenommen, um mir die Maschine im Einsatz zu zeigen und die Gelegenheit zu geben, Einsatzfotos zu machen.

Mais bildet den größten Teil der insgesamt rund 2.000 ha, die das Team des Lohnunternehmens im Schnitt pro Jahr für seine Kunden sät, gefolgt von Getreide, Zwischenfrüchten, Raps und Soja. Zuckerrüben gehören - ganz bewusst - nicht dazu, obwohl die Region unweit von Braunschweig zu den niedersächsischen Rüben-Hochburgen gehört. „Vielfach säen sie die Landwirte selbst oder es gibt andere Lohnunternehmer, die sich darauf spezialisiert haben. Deshalb lassen wir diese Dienstleistung außen vor, denn der Wettbewerb ist ohnehin schon groß genug“, berichtet Gregor Bröcker weiter.

Kunden begeistern

Nachdem das Gespann die erste Runde an den Außenkanten des Schlages bestellt hat, prüfen Nils Quilitz und Gregor Bröcker die Qualität der Aussaat. Also vorsichtig an unterschiedlichen Stellen ein Stück Saatreihe freilegen und messen. Doch alles ist ok, Ablagetiefe und Körnerabstand passen bestens – wobei die Ablagetiefe aus Gregor Bröckers Sicht der wichtigere Aspekt ist: „Der richtige Keimhorizont bestimmt entscheidend den Keimerfolg und damit den Saataufgang“, erklärt er. Gleiches gelte für die exakt parallel zur Saattiefe zu platzierende Unterfuß-Düngergabe.

Als sehr hilfreich bewertet er in diesem Zusammenhang die ISOBUS-gesteuerte, automatische Schardruckanpassung AutoForce und die Parallelogrammführung der Säaggregate, die auch bei sehr unterschiedlichen Bodenarten und auf inhomogenen Flächen zuverlässig arbeiten und mit der das Bröcker-Team seit dem Kauf der Pronto mit Maestro Scharschiene im Jahr 2018 sehr gute Erfahrungen gemacht hat. „Diese Präzision haben wir bei keinem anderen Fabrikat bisher feststellen können“, erzählt Andreas Heike, nachdem wir wieder auf dem Betriebsgelände in Harvesse angekommen sind. „Und wir testen in der Regel sehr ausführlich, bevor wir uns für ein Fabrikat oder eine Maschine entscheiden“, ergänzt er. „Schließlich sind Zuverlässigkeit und Qualität für uns als Lohnunternehmer das A und O. Das gilt sowohl für unseren eigenen Anspruch an die Arbeitsqualität als auch für die Technik selbst. Unsere Devise ist: die Kunden bestmöglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen und dabei selbst das Optimum an Qualität und Zuverlässigkeit als Maßstab zu haben. Das darf auch gerne erkennbar besser sein als die Arbeit unserer Berufskollegen. Dann können wir uns von anderen abheben und unsere Kunden nachhaltig begeistern“, betont er ausdrücklich.

Als Beispiel nennt Andreas Heike die Sägeschwindigkeit: „Schnell kann jeder, aber die Ablagegenauigkeit – und damit die Saatqualität – leidet definitiv darunter, wenn man mit 18 oder 20 km/h Mais sät, auch wenn uns der eine oder andere Hersteller das Gegenteil weismachen will. Unsere Haltung dazu ist: lieber etwas langsamer, zumal viele Landwirte schnell mit nachlässig gleichsetzen und zu Recht fehlende Exaktheit unterstellen. Natürlich wünschen auch wir uns gute Flächenleistungen pro Stunde, allein schon unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit. Aber definitiv nicht auf Kosten der Arbeitsqualität“, sagt er. Und das gelte nicht nur für das Trio an der Unternehmensspitze, sondern ebenso für die neun Festangestellten und zahlreichen Saisonhelfer, fügt Gregor Bröcker hinzu: „Nur Qualität bringt’s – und das erfüllt unser ganzes Team sehr gut“, freut er sich.

Eine für alles

Erkennbar besser und anders als der Durchschnitt – diese Haltung setzt das Harvesser Lohnunternehmer-Trio auch bei Auswahl und Anschaffung neuer Techniklösungen um, die noch nicht überall zum Standard gehören. Ein Beispiel dafür war schon vor zwölf Jahren die Gülleausbringung mit Schleppschläuchen auf 27 m Arbeitsbreite und in Fahrgassen, als im weiten Umkreis noch niemand so arbeitete. Oder als Erster in der Region Körnermais zu dreschen – eine Dienstleistung, die inzwischen auf rund 600 ha/Jahr gewachsen ist, wie Andreas Heike berichtet. Oder der Einsatz einer Überlademaus in der Maissilageernte. Nicht zu vergessen das 2018 gekaufte, neue Draper-Schneidwerk, mit dem die ersten Sojaflächen im nördlichen Harzvorland durch LU Bröcker geerntet werden.

Last but not least – als jüngster Neuzugang – ist die Maestro RC Scharschiene für die eingangs erwähnte Pronto 6 AS zu nennen, die bei LU Bröcker in der diesjährigen Frühjahrsbestellung zum ersten Mal zum Einsatz kam. Mit ihr ist es möglich, über Mais und Soja hinaus mit der gleichen Maschine auch Getreide und andere „Fein“-Saaten auszubringen, was wiederum Auslastung und Wirtschaftlichkeit verbessert, so die Erwartung. „Die Gesamtarbeitsbreite von 6 m ist in zwei Segmente à 3 m mit jeweils eigenem Verteiler unterteilt, um eine bessere Querverteilung und alle durch drei teilbaren Fahrgassenrhythmen zu erreichen“, erläutert Gregor Bröcker.

„Anfangs waren wir schon skeptisch, ob dieses Arbeitsprinzip für uns wirklich geeignet ist. Aber auch hier konnten wir die Technik ausführlich testen, was aus meiner Sicht ebenfalls zu den Pluspunkten bei HORSCH zählt. Denn wir wollen von der Funktionssicherheit und der Arbeitsqualität überzeugt sein, bevor wir damit auf den Flächen unserer Kunden arbeiten“, schildert er seine Überzeugung. „Und der diesjährige Saataufgang hat uns bestätigt, dass wir mit der Maestro RC Scharschiene eine gute Wahl getroffen haben“, fügt Gregor Bröcker hinzu.

Der gewisse Unterschied

Die Marschrichtung in Sachen Arbeitsqualität und den Wunsch nach dem „gewissen Unterschied“ in der Technik verfolgen die Lohnunternehmer auch in der Bodenbearbeitung. Sie ist sicher nicht der Hauptumsatzträger des Betriebes, wächst aber kontinuierlich, wie Andreas Heike berichtet. Ein wesentlicher Faktor dabei ist die wachsende Hektarzahl landwirtschaftlicher Flächen, die von LU Bröcker im Kundenauftrag komplett bewirtschaftet werden. Doch zunehmend beauftragen Landwirte die Harvesser Dienstleister auch für die Einzeldienstleistung Bodenbearbeitung. Nicht selten seien dies Betriebsleiter, die aus verschiedenen Gründen selbst nicht mehr in neue Technik investieren möchten oder in andere Tätigkeiten eingebunden sind, so die Erklärung.

Das Rückgrat der Bodenbearbeitung bei LU Bröcker bilden inzwischen ebenfalls HORSCH Maschinen, allen voran die Scheibenegge Joker 6 RT mit 6 m Arbeitsbreite und Messerwalze (Stichwort Besonderheiten) für die Maistoppelbearbeitung, die Einarbeitung von Gülle und Zwischenfrüchten oder als klassische Saatbettbereitung. In diesem Frühjahr getestet, für gut befunden und somit gekauft wurde darüber hinaus ein Grubber Terrano 4.4 GX mit 4 m Arbeitsbreite. Besonderheit dieses Grubbers in der Bröcker-Spezifikation ist der SteelFlex Packer, dessen Arbeitsergebnis bei der Rückverfestigung im Vorfeld eindeutig überzeugte. „Dies ist auf unseren sehr unterschiedlichen Böden einer der wichtigsten Aspekte“, begründet Andreas Heike die Entscheidung.

Den „gewissen Unterschied“ registrieren beide übrigens nicht nur bei Technikkonzepten, Produktqualität und der Möglichkeit ausführlicher Testphasen, sondern ebenso in Beratung, Betreuung und Ersatzteilversorgung durch den jeweiligen Hersteller bzw. dessen Fachhändler. Auch diesbezüglich sei HORSCH in der Region Braunschweig-Peine sehr gut aufgestellt. Händler ist hier die NewTec Peine – und Ansprechpartner dort in Sachen HORSCH sind Jochen Etzold sowie Fabian Knarr, zu denen die Lohnunternehmer eine langjährige und intensive Beziehung haben, wie Andreas Heike hervorhebt. „Entscheidend ist für uns als Dienstleister, dass die Technik zuverlässig funktioniert. Und wenn dies einmal nicht der Fall sein sollte, was bei jedem Hersteller passieren kann, so ist uns sehr wichtig, dass der Service stimmt und wir schnellstmöglich Hilfe bekommen. Diesbezüglich wissen wir uns bei Jochen Etzold und bei HORSCH in sehr guten Händen. Auch da gilt: Die Qualität macht heute und in Zukunft mehr denn je den Unterschied“, betont er abschließend.