Home » Agritechnica 2023 » Geschäftsleitung zur Agritechnica » Die Geschäftsleitung zur Agritechnica 2023

Die Geschäftsleitung zur Agritechnica 2023

Agritechnica – Innovation trifft Kommunikation

Cornelia Horsch: „Die Technologien haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, auch im Bereich der Landtechnik. Auf der diesjährigen Agritechnica präsentieren wir Ihnen das größte Engagement der HORSCH Firmengeschichte. An unserem Stand erwartet Sie ein umfangreiches Programm an Neuheiten aus allen unseren Bereichen. Von Bodenbearbeitung, Sätechnik, über Hybrid-Landwirtschaft und Pflanzenschutz, hinzu Elektronik sowie digitale Lösungen. 
Auf der Messe möchten wir für unsere Kunden die Möglichkeit schaffen, sich umfassend über unsere Technologien und Neuheiten zu informieren und stehen Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf Kommunikation. Wir wollen die Zeit nutzen, um Kundenbeziehungen zu pflegen und mit unseren Landwirten in den Austausch zu treten, um so einen Mehrwert für beide Seiten zu schaffen. Ziel ist es auch, Beziehungen zu unseren Händlern weiter auszubauen und den Stand als Plattform für unsere weltweiten Vertriebspartner zu nutzen. Messebesucher haben zudem die Möglichkeit, HORSCH als interessanten Arbeitgeber kennenzulernen und sich direkt mit unserem Team aus der HR-Abteilung auszutauschen. 

Die Planung des Messestands stand unter dem Leitsatz „Reduce. Rethink. Reuse.“ Dementsprechend ist der Materialbedarf stark reduziert und der Wiedereinsatz von genutzten Materialien oder Großbauteilen wie Containern stand von Anfang an im Vordergrund. Das modulare Design-System erlaubt dabei die flexible Nutzung der Möbel über die Messe hinaus, sodass diese wieder in den Unternehmenskreislauf gegeben werden können. Während 95 - 98 % der Messestände mit Einwegteppich ausgestattet sind, setzten wir auf einen wiederverwendbaren Mietteppich, der seit über 10 Jahren im Einsatz ist. Begrünen werden unseren Stand saisonale Pflanzen, die von einer regionalen Baumschule geliehen werden. 
Neben zahlreichen Maschinenneuheiten erwartet unsere Besucher die eine oder andere Überraschung. Darunter eine von Dualen Studenten und Azubis entwickelt und gebaute „Yield Challenge“ sowie eine Ecke speziell für Kinder mit HORSCH Malbüchern.
Wir freuen uns darauf, Gäste aus Europa und der ganzen Welt an unserem Stand willkommen zu heißen und sind stolz darauf, Ihnen eine derartige Vielzahl an Neuheiten präsentieren zu können.“

Stetige Verbesserungen hin zum „Next-Level“

Philipp Horsch: „Unser Ziel ist es, unsere Produkte stetig zu verbessern und unseren Landwirten und Kunden immer neue Lösungen für agronomische Herausforderungen zu bieten. Mit der HORSCH Solus gehen wir einen eigenen Weg in Richtung „Next-Level“-Säen, der auf jahrelanger Erfahrung basiert. Gerade die Präzision der Ablage ist eines der Zukunftsthemen in der Saat.  Bereits vor 17 Jahren haben wir bei HORSCH begonnen, uns intensiver mit dem Thema Vereinzelung auseinanderzusetzen. Basierend auf unseren Erfahrungen, kombinierten wir den AirSpeed Dosierer auf einen schlanken Maestro Körper, um eine Maschine mit 22,5 cm Strichabstand zu bauen. Ergebnis ist unsere Solus, eine neue Engsaatmaschine, die für einen guten Feldaufgang und eine gleichmäßige Pflanzenentwicklung den Schlüssel für mehr Ertragsstabilität und Effizienz im Umgang mit Nährstoffen bietet. Damit bedienen wir mehrere Zukunftsthemen gleichzeitig. Die ersten Versuche zeigen ein hohes Potenzial im Winterraps und Winterweizen. Im Weizen vor allem auch bei niedrigen Saatstärken und Reihenabständen von 22,5 bzw. 25 cm.

Auch im Bereich Digitalisierung streben wir das „Next-Level“ an. HorschConnect ermöglicht es uns, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen und den Datenaustausch so effektiv wie möglich zu gestalten. Unser eigens entwickelter PartFinder ist ein Beispiel für ein digitales Produkt, das sich an Service und den direkten Kundensupport richtet. Er stellt das individuelle Abbild der Kundenmaschine in 3D dar und wird die Suche und Bestellung von Ersatzteilen maximal vereinfachen. Zudem soll diese Technologie das Vehikel sein, um alle produktrelevanten Informationen intuitiv zur Verfügung zu stellen, seien es Informationen für die Fertigung, für den Service (auf Händler- wie auf Kundenebene) und Marketing bzw. Vertrieb. Ziel der Entwicklungen ist es immer, eine auf die Usergruppe abgestimmte Lösung zu schaffen, die vor allem durch sehr gute UX überzeugen und intuitiv zu bedienen sind.“

Zukunftsorientierte Erweiterungen im Pflanzenschutz Portfolio

Theo Leeb: „Mit dem neuen Selbstfahrer Leeb VT, dem mittlerweile vierten Selbstfahrer, bekommt auch unser Leeb Pflanzenschutzportfolio Zuwachs, um so in Zukunft bestehende und neue Märkte intensiv bearbeiten zu können. Der VT zeichnet sich durch seine variable Spurverstellung aus und bietet unseren Landwirten dadurch enorme Flexibilität.

Die größte Innovation ist unser neuer pneumatischer Düngerstreuer Leeb Xeric, der auf die Herausforderungen auf dem Markt reagiert. Dieser zeichnet sich durch höchste Präzision in der Ausbringung aus – unabhängig von äußeren Bedingungen. Der Düngerstreuer bietet aufgrund seines Behältervolumens und einer Arbeitsbreite bis 48 m eine schlagkräftige Lösung. Besonders innovativ ist das neue Dosiersystem, das die Verschleißkosten auf ein Minimum reduziert. Zudem ist er mit unseren neuesten Technologien, wie SectionControl und CurveCompensation, ausgestattet, um noch mehr Präzision und Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.
Auch mit dem Thema SpotSpraying beschäftigen wir uns nach wie vor sehr intensiv, um den Pflanzenschutz noch effizienter und zukunftsorientierter gestalten zu können. Als Basis dafür dient das HORSCH Pulsdüsensystem PrecisionSpray. Das Ziel dabei ist, die neue Technologie auf die unterschiedlichen Umweltbedingungen und Bedürfnisse der Landwirte anzupassen, um auch den zukünftigen Rahmenbedingungen im Pflanzenschutz gerecht zu werden. So ist eines unserer Themen für die Zukunft die Entwicklung eines eigenen SpotSpraying Systems.“

Zunehmende Reaktion auf klimatische Bedingungen

Michael Horsch: „Wir werden Klimalandwirte oder sind es bereits. Was ich damit meine: Wir müssen uns schnell an Veränderungen von Klima und Wetter anpassen und alle Register ziehen, um Bestände möglichst stabil, vor allem ertragsstabil, zu bekommen.
Längere Trockenphasen und Perioden mit hohen Niederschlägen sind in vieler Hinsicht eine Herausforderung. Einflüsse auf die Fruchtfolge und die angebauten Kulturen sehen wir schon heute. Winterrungen haben den Vorteil, dass sie das Wasser, das über die Wintermonate fällt, sehr effizient nutzen können. Wenn wir uns 2023 anschauen, sind Wintergerste, Winterweizen und Winterraps vielerorts gut gewesen. Bei den Sommerrungen, vor allem bei Mais und Soja, hat es in Europa länger nicht besonders gut ausgesehen. Die Regenfälle im Juli/August kamen in vielen Regionen buchstäblich im letzten Moment und haben einen Totalausfall verhindert. Das zeigt, wie wichtig verschiedene Kulturen und ordentliche Fruchtfolgen auch in puncto Risikostreuung sind.

Der Boden als Schlüsselfaktor in der Produktion wird immer wichtiger. Neben der Bodenstruktur im Krumenbereich ist auch die maximale Durchwurzelbarkeit des Standortes entscheidend. Wenn Verdichtungshorizonte Pflanzenwurzeln daran hindern, Wasser in der Tiefe zu erschließen, ist das Ertragspotenzial schnell weg. Zusätzlich ist die Nährstoffausstattung eines Standortes entscheidend für die Widerstandsfähigkeit der Kultur und abschließend natürlich auch der Humusgehalt im Boden. Humus fungiert als hoch effizienter Nährstoff- und Wasserspeicher. Aus technischer Sicht sind zwei Themen besonders wichtig: Bodenbearbeitung für optimale Bodenstruktur, ausreichendes Lockerungsniveau oder intensives Einmischen von Ernterückständen und Sätechnik für unterschiedliche Anforderungen. Im Bereich der Aussaat sehen wir schon länger eine stärkere Diversifizierung. Neben der Mulchsaattechnik nehmen Maschinen für die Direktsaat, wie unsere Avatar, weiter zu. D.h. der Landwirt muss in trockenen Jahren in der Lage sein, das wenige Wasser, das im Boden verfügbar ist, so optimal wie möglich zu nutzen, um gute Feldaufgänge zu bekommen.
Die Aussaat ist aber nicht nur in Bezug auf einen sicheren Feldaufgang interessant, sondern vor allem im Punkt Gleichmäßigkeit beim Auflauf. Wir müssen es schaffen, dass alle Pflanzen am selben Tag auflaufen und nicht ein Teil verzögert oder sehr spät kommt. In Jahren mit Wassermangel sind die ungleichmäßig und spät aufgelaufenen Pflanzen problematisch, da sie Nährstoffe und Wasser verbrauchen, aber nur einen sehr geringen Anteil am Ertrag ausmachen.
Wenn wir die Themen zusammenfassen, sehen wir, dass die Veränderung von Wetter und Klima die wahrscheinlich größten Einflüsse auf unsere zukünftigen Entscheidungen und Praktiken hat.“