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Historisch vs. aktuell: Perfektion im Miniaturformat

Bereits seit der Agritechnica 2023 können Sammler das 1:32-Modell der Pronto 6 DC erwerben. Zum 40-jährigen Jubiläum von HORSCH wird nun auch der historische Terra-Trac als detailgetreues Miniaturmodell verfügbar sein. Hinter diesem Modell steckt ein weitaus komplexerer Prozess als üblich.

Modelle von HORSCH Maschinen gibt es in verschiedenen Versionen: von Brixi zum selbst Zusammenbauen über Plüsch bis hin zu den 1:32-Modellen. Besonders begehrt für den Schreibtisch oder die Vitrine sind die detailgetreuen Abbilder der Maschinen, die draußen auf den Feldern im Einsatz sind.
Jedes Modell trägt die Innovation und Geschichte von HORSCH in sich und bringt ein Stück dieser Tradition direkt in das Zuhause der Sammler und Technikenthusiasten. Um am Ende ein möglichst detailgetreues und realistisches 1:32-Modell in den Händen zu halten, ist ein aufwendiger Prozess erforderlich, der von der Diskussion über die entsprechende Maschine, die Datensammlung und diverse Prototypenphasen reicht.

Bei HORSCH ist mit der Pronto 6 DC eine Maschine des aktuellen Portfolios im Maßstab 1:32 verfügbar. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von HORSCH können Modellbegeisterte auch bald den historischen Terra-Trac erwerben. Beide Maschinen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte von HORSCH.

Zwei Modelle mit Geschichte

Der Terra-Trac war eine der ersten Maschinen, die HORSCH nach der Gründung im Jahr 1984 baute. Der dreirädrige Traktor fungierte als Ergänzung zum Sä-Exaktor und trug damals maßgeblich zum Erfolg des noch jungen Unternehmens bei. Im Jahr 2002 wurde die Produktion schließlich eingestellt, da man den Fokus auf andere Produktsegmente legte. Noch heute gilt er als ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von HORSCH und ist ein Symbol für den klaren Fokus auf die Kundenbedürfnisse. Im Jahr 2020 restaurierten Auszubildende im Rahmen eines Projekts einen der ersten Terra-Tracs, der sich noch im Besitz eines Kunden befand. Diesen Terra-Trac können Besucher auf der Ausstellungsfläche am Sitzenhof besichtigen.
Im Gegensatz dazu ist die Pronto ein Beispiel für die kontinuierliche Innovation bei HORSCH und seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Produktportfolios. Das Konzept Pronto wird ständig optimiert, um den verschiedensten Anforderungen der Landwirte gerecht zu werden. Mittlerweile ist die Drille auf der ganzen Welt im Einsatz.

Herausforderung Datensammlung

Bevor Modelle für Kunden verfügbar sind, muss zunächst geklärt werden, welche Maschinen dafür geeignet sind. Dabei wird darauf geachtet, dass die spezifische Maschine und deren Ausstattung für möglichst viele Märkte und somit auch für viele Sammler interessant ist. Nachdem hier alle Details geklärt sind, wird der Auftrag an den Modellbauer weitergegeben.

Auch wenn bei der Pronto und dem Terra-Trac am Ende ein detailgetreues 1:32-Modell steht, war die Herangehensweise sehr verschieden. Während der Impuls für die Drille aus den Märkten kam, schlug der Modellbauer den Terra-Trac für eine mögliche Sonderedition zum 40-jährigen Bestehen von HORSCH vor. Auch die Datensammlung beim aktuellen bzw. historischen Modell unterschied sich.

Für das Pronto Modell konnte der Hersteller auf 3-D-Modelle, wie sie auch von den Konstrukteuren verwendet werden, zurückgreifen sowie auf zahlreiche Detailbilder. Zusätzlich dazu wurden vor Ort einige Bilder gemacht. So wurde beispielsweise der Saatgutdeckel im offenen und geschlossenen Zustand fotografiert, um das auch in den Modellen bis ins kleinste Detail so abzubilden.

Dem aktuellen Modell gegenüber steht das historische. Beim Terra-Trac hatte man dieselben Herausforderungen wie die Azubis bei der Restaurierung: Weder ein 3-D-Modell noch passende Detailaufnahmen oder andere Unterlagen waren verfügbar. Nach einigem Suchen stieß man auf Prospekte aus der damaligen Zeit, gedruckte Fotos sowie auf Papier angefertigte Konstruktionszeichnungen. So galt es, Kollegen ausfindig zu machen, die bereits seit vielen Jahren bei HORSCH arbeiten und ihre Erinnerungen und Erfahrungen aus der damaligen Zeit teilen konnten.

Doch all diese Daten waren nicht ausreichend, um ein detailgetreues Modell anzufertigen. Daher kam der Hersteller an den Sitzenhof, scannte und fotografierte den dort ausgestellten Terra-Trac bis ins kleinste Detail. Daraus generierte er dann ein 3-D-Modell, das als Basis für den weiteren Prozess diente. Diese Herangehensweise versetzte den Hersteller nach eigener Aussage zurück in seine Anfangszeit als Modellbauer, in der ebenfalls kaum Daten in digitaler Form vorlagen.

Verschiedene Prototypenphasen

Nachdem die Datensammlung abgeschlossen war, lief der Prozess bei beiden Modellen wieder gleich ab. So wurde zunächst ein Resin-Modell angefertigt. Resin ist eine Art Harz und sehr gut formbar. Das entstandene Modell war noch farblos und wurde durch die Beteiligten bei HORSCH begutachtet. Dabei ging es vor allem um Proportionen und Details, denn in diesem Stadium können noch Dinge verändert werden. Von daher ist es wichtig, dass dieses Modell intensiv geprüft wird.
Erst nach der Freigabe und den Anpassungen werden die Werkzeuge für die Herstellung des tatsächlichen Modells gefertigt. Die ersten Prototypen, die dann bereits im HORSCH typischen rot gefärbt waren, wurden dann wieder in einer größeren Runde geprüft. Hier können dann nur noch Kleinigkeiten geändert werden. So fiel beispielsweise beim Terra-Trac Modell auf, dass der Kühlergrill nicht ganz dem des Originals entsprach. Bei diesem Modell galt es auch, das Highlight zu testen: die beweglichen Reifen. Damit kann der Trac spielerisch von A nach B bewegt werden. Nach den letzten Anpassungen und der finalen Freigabe gingen die Modelle in die Produktion.
Rund 1,5 Jahre liegen zwischen der Idee des Modells und der schlussendlichen Verfügbarkeit im HORSCH Shop. Um auch weiterhin den Wünschen der Sammler nachzukommen, befinden sich bereits weitere Modelle von HORSCH Maschinen in der Planungsphase.

Entdecken Sie hier den HORSCH Shop.

Mehr zur Restaurierung des Terra-Tracs durch unsere Auszubildenden finden Sie in der terraHORSCH 20/2020.