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Erlebnis Down Under: Auszubildende in Australien

Dem kalten Winter in Deutschland entfliehen und stattdessen eine Zeitlang in Australien arbeiten? Diese Möglichkeit hatten insgesamt 15 (heute zum Teil bereits ehemalige) Auszubildende aller deutschen HORSCH Standorte. Sie lernten dabei nicht nur die Arbeit bei Muddy River kennen, sondern auch das Leben und die Mentalität der Australier.

Anfang des Jahres hieß es für Azubis und ehemalige Azubis: auf ans andere Ende der Welt, um dort bei Muddy River, dem australischen Vertriebspartner von HORSCH, zu arbeiten. Aufgeteilt in zwei Gruppen machten sich zunächst acht Auszubildende auf den Weg nach Australien. Nach rund sechs Wochen fand dann der Wechsel statt und der zweite Teil löste die Kollegen ab.
Für die ersten beiden Gruppen ging es am ersten Januar los. „Wir starteten in München und sind dann knapp sechs Stunden nach Doha geflogen, von dort ging es mit einem gigantischen Flugzeug weiter nach Perth an die australische Westküste“, erklärt Justin Hänse, der eine der beiden Gruppen betreute. „Wir starteten ebenfalls in München. Nach einem Zwischenstopp in Singapur ging es für uns noch einmal zehn Stunden weiter nach Brisbane an die Ostküste“, sagt Fabian Horsch, der die andere Gruppe betreute. Nach einer Nacht in Brisbane reisten sie weiter nach Toowoomba zu Muddy River. Insgesamt trennten die beiden Gruppen also etwa 4.000 Kilometer und zwei Zeitzonen.
Die erste Woche startete für alle Beteiligten relativ entspannt. Es galt, den Jetlag loszuwerden und sich an das Klima vor Ort zu gewöhnen. Während die Reise in Deutschland bei Temperaturen um den Gefrierpunkt startete, traf man in Australien auf Temperaturen, die auch nachts nicht unter 30 °C fielen. So nutzte man die ersten Tage zur Akklimatisierung und zum Einleben in den Häusern, in denen die Gruppen untergebracht waren. Da Azubis aller Standorte zusammenkamen, war die Wiedersehensfreude groß. Manche kannten sich von den Check-in-Tagen. Durch gemeinsame Unternehmungen wuchs das Gemeinschaftsgefühl schnell.

Verantwortung und deutsches Know-how

In der zweiten Woche startete dann die Arbeit an den beiden Standorten von Muddy River. „In Perth haben wir vor allem Cultro 12 und 18 TC, Joker 6 und 12 RT, Sprinter 18 NT und Tiger 6 sowie 8 MT gebaut“, erklärt Justin. „Bei uns in Toowoomba waren es hauptsächlich Sprinter 12 und 18 NT“, sagt Fabian. Bei Muddy River vertraute man voll und ganz auf die Unterstützung aus Deutschland: „Am Anfang wurde uns direkt gesagt: Ihr seid die Spezialisten und Ihr macht Euer System. Wie wir die Maschinen bauen und wie wir uns die Halle strukturieren, blieb uns selbst überlassen“, erinnert sich Justin. Ziel des Einsatzes war es, Muddy River und die Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen, in den Austausch zu treten und ihnen Know-how beim Bau der Maschinen zu vermitteln. Obwohl es für viele das erste Mal war, dass sie diese Maschinen komplett auf eigene Verantwortung bauten, klappte das sehr gut. „Mit den Techniken, die wir dabeihatten, wie SAP, waren wir vor Ort sehr gut ausgerüstet.“ Und ganz auf sich allein gestellt waren sie nicht. Die australischen Kollegen standen stets unterstützend zur Seite und auch in Schwandorf oder Ronneburg wurden telefonisch Tipps eingeholt.

Als wirkliche Herausforderung bei der täglichen Arbeit erwiesen sich hingegen die hohen Temperaturen.
„Der Höchstwert, den wir einmal in der Halle erreicht haben, lag bei 58 °C. Meist waren es innen über 50 Grad und auch draußen hatten wir tagsüber Temperaturen zwischen 40 und 45 Grad. Das merkt man dann am Abend, wenn man den ganzen Tag in der Sonne arbeitet“, erklärt Justin. „Da war es in Toowoomba ein wenig kühler. Wir hatten im Schnitt 38 Grad. In der Halle gab es außerdem einen guten Durchzug. Von daher war es dort angenehm“, sagt Fabian. Nicht nur die Hitze war etwas völlig Neues. Beeindruckt waren alle von den Wetterereignissen, besonders die Gewitter waren viel mächtiger und gewaltiger als in Deutschland.

Einblicke in die Landwirtschaft

Eine Möglichkeit, die australische Landwirtschaft besser kennenzulernen, ergab sich direkt bei den Kunden auf den Feldern. Was sofort auffiel: Die Dimensionen, in denen dort gearbeitet wird, unterscheiden sich grundlegend von den bekannten. Nicht nur die Flächen, sondern auch die Betriebe sind viel größer. Familienbetriebe, die 4.000 bis 5.000 Hektar bewirtschaften, und Großbetriebe, die bis zu 15 Sämaschinen im Einsatz haben, sind dort nicht unüblich.

Im Austausch mit den Landwirten wurde die Begeisterung für HORSCH Maschinen deutlich. „Ein Landwirt hatte einen Sprinter, der war bereits 10 Jahre alt und er war nach wie vor begeistert. Jetzt hat er in Ersatz- und Verschleißteile investiert, um seiner Aussage nach mindestens weitere zehn Jahre damit zu arbeiten.“ Haltbarkeit und Stabilität waren die Hauptargumente, die Landwirte für die Maschinen nannten. Auch bei Muddy River wächst der Verkauf von HORSCH Produkten zunehmend.

Vor Ort fungierten die Jungs zudem als direkte Vermittler zwischen dem Service in Schwandorf und den australischen Landwirten. So fanden während des Auslandsaufenthaltes einige Termine zur Abstimmung statt, um die Situation vor Ort weiter zu optimieren. „Wenn Landwirte Fragen zu den Maschinen hatten, konnten wir natürlich in Deutschland direkt die richtigen Kollegen kontaktieren. So hatten sie am nächsten Tag bereits Antworten.“ Feedback und Erfahrungen zu den Maschinen wurde ebenfalls eingeholt und weitergegeben.

Kennenlernen von Land und Leuten

Auch wenn der Fokus auf der Arbeit lag, blieb Zeit, etwas zu unternehmen, um das Land und die Leute besser kennenzulernen. Hier wurde immer wieder deutlich, wie weitläufig Australien wirklich ist. Was auf der Karte relativ nah aussah, war schnell bis zu 1.000 Kilometer entfernt. Neben Ausflügen in die Städte und an die Strände ging es auch das eine oder andere Mal ins Outback. „Die Natur ist wirklich unbeschreiblich schön. So etwas habe ich vorher noch nicht gesehen. Wir sind sogar einmal an einem Wasserfall entlang nach oben gestiegen“, blickt Fabian zurück. Für einen Teil stand mit Quad-Touren auch ein wenig Action auf dem Programm. Beeindruckt waren sie dabei stets von der Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Einheimischen.

Nach einer sehr intensiven Zeit und vielen Erlebnissen fällt das Fazit aller Gruppen durchwegs positiv aus: „Respekt an unsere Jungs. Sie haben echt gut gearbeitet. Und wenn mal Kleinigkeiten nicht so funktionierten, wie geplant, konnte das ganz schnell behoben werden.“ Und auch bei Muddy River war man sehr zufrieden mit der Unterstützung aus Deutschland.
Durch die Arbeit in Australien und die Tatsache, dass sie sehr vieles eigenständig regeln und organisieren mussten, konnten die Azubis noch einmal viel lernen und für ihre Arbeit in Deutschland mitnehmen. Darüber hinaus konnten natürlich auch die Englischkenntnisse vertieft werden. Besonders den Austausch mit den Menschen, die eine andere Mentalität leben, schätzten sie sehr. Insgesamt war es für alle eine Erfahrung, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.