Digitalisierung: Der Weg in die Zukunft
Bei HORSCH gehen wir Wege, die unkonventionell sind. Unsere Kunden begleiten uns dabei, selbst wenn es an der ein oder anderen Stelle zu Herausforderungen kommen kann. Dieser Ansatz wird auch bei der Digitalisierung konsequent fortgesetzt. Unser Ziel? „Break the system“. Zusammenhänge neu und anders denken – innovative Ansätze verfolgen.
Digitalisierung ist ähnlich wie Industrie 4.0 das Buzzword des Jahrzehnts. Viele Unternehmen schreiben sich dieses Thema groß auf die Fahnen. Aber was bedeutet das konkret? Wozu das Ganze und vor allem, was kann konkret getan werden?
An Input mangelt es sicherlich nicht. Noch nie wurden so viele neue Technologien so schnell auf den industriellen Markt gebracht wie in der letzten Zeit. Themen wie KI, Virtuelle oder Augmented Reality, aber auch 3-D-Applikationen sind keine Zukunftsmusik mehr. Diese Technologien sind heute schon ohne größere Investitionssummen zugänglich.
Warum müssen wir also heute noch Dinge manuell reklamieren, Bauteile in einer Explosionsdarstellung suchen oder beim Hersteller anrufen, um herauszufinden, ob an diese Maschine beispielsweise ein anderer Packer montiert werden kann? Warum gibt die Maschine keine Meldung aus, dass ein Verschleißteil in 200 Betriebsstunden ersetzt werden muss? Ganz generell: Warum steigt die Effizienz wachsender Unternehmen nicht exponentiell durch große Investitionen in die Digitalisierung?
Technologie als limitierender Faktor der Digitalisierung?
Die Herausforderungen scheitern heute nicht an fehlender Technologie. Wir alle nutzen vernetzte Maschinen, leistungsfähige Endgeräte, neuste Apps und digitale Systeme. Auch mangelt es sicherlich nicht an Daten, denn wir erzeugen heutzutage schon mehr davon als je zuvor. Was fehlt also?
Es sind nicht irgendwelche Daten, sondern die richtigen Daten. Daten zu sammeln, ist relativ einfach. „Doch belastbare, valide Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben, ist die wahre Herausforderung“, sagt Christian Demel (Data Management & Processes). Datenpipelines durch die verschiedenen Units eines Unternehmens zu installieren, Datensilos aufzubrechen und Prozesse zu schaffen, die die Datenqualität und den Informationsgehalt sicherstellen oder verbessern, sind Aufgaben, die nicht durch Technologie allein gelöst werden können. Zwar ist der „Werkzeugkasten“ an unterstützenden Tools vorhanden, doch bleibt es eine individuelle Aufgabe jedes Unternehmens, das passende Werkzeug zu wählen und in seiner Nutzung individuell anzupassen, um den spezifischen Weg zu finden.
Ohne analoge Prozesse, die sich auch mit Papier und Stift darstellen lassen, wird eine simple Digitalisierungsoffensive auf lange Sicht keine Früchte tragen. Nur eine genaue Betrachtung der Zusammenhänge und das Verfolgen von ganzheitlichen Ansätzen führen zu mittel- und langfristig nutzbaren Synergien, Effizienzsteigerungen und der Schaffung neuer Möglichkeiten. Die Chance, diese Vorteile kurzfristig und ohne Herausforderungen, ohne das oft zitierte Change-Management und ohne Investitionen zu erreichen, ist jedoch äußerst gering. „Denn eine digitale Welt ist nicht automatisch eine intelligentere Welt – nicht mehr als ein Leuchtfeuer eines Prototyps“, so Christian Demel. Die digitalen Lösungen müssen also einen nachhaltigen, positiven Einfluss haben.
Klare Strategie – ein Beispiel
Anhand des HORSCH PartFinders lässt sich dies hervorragend veranschaulichen. Bei der bereits in der terraHORSCH Sonderausgabe zur Agritechnica 2023 vorgestellten Applikation handelt es sich um ein zentrales, dreidimensionales Abbild einer individuellen Kundenmaschine. Verfügbar auf allen Endgeräten ab Fertigstellung der Maschine. Für ausgewählte Modelle wird das heute schon voll automatisiert dem Vertriebspartner zur Verfügung gestellt und soll die Ersatzteilidentifikation erheblich erleichtern. Warum können wir das vorerst nur für ausgewählte Maschinen anbieten? Die Technologie scheint doch verfügbar zu sein?
Der entscheidende Faktor sind die Daten. Während die Darstellung von 3-D-Modellen in einem modernen Browser eine Frage der Technologie ist, ist das Wissen, welche 3-D-Modelle zu welchem Bauzeitpunkt in welcher Konfiguration vorliegen, eine Frage der Information. Bei der Erstellung bzw. Berechnung des kundenindividuellen 3-D-Modells werden Daten des Entwicklungsprozesses aus dem ERP-System, dem PLM-System und den 3-D-Geometrieinformationen der CAD-Systeme miteinander kombiniert. Eine manuelle Anreicherung oder Anpassung findet zu keiner Zeit statt, denn nur so kann eine erfolgreiche Automatisierung gewährleistet werden. Das bedeutet jedoch auch, dass die Produktentwicklung den Grundstein für die Fertigungsinformationen sowie die Ersatzteildokumentation legt und beispielsweise eine simple Integration von Sondersachen oder Ähnlichem keine Banalität darstellt. „Dabei denken wir bei HORSCH realistisch und sind uns durchaus bewusst, dass unsere Entwicklung zunächst einen Mehraufwand stemmen muss, der allerdings an anderen Stellen mittelfristig eingespart werden kann“, erklärt Felix Hannke (Produktmarketing Digitale Produkte).
Der PartFinder und seine internen Derivate für die Fertigungs- und Marketingabteilung sind alles andere als am Ende ihrer Entwicklung. HORSCH hat eine zentrale Anwendung geschaffen, die in den kommenden Zyklen mit immer mehr Informationen angereichert wird. Der Blumenstrauß ist dabei technologisch sehr groß, aber die Frage nach den Datenpipelines bleibt vorerst das limitierende Glied in dieser Kette. Der PartFinder ist der Start, um durch intelligente Kombination aus bestehenden Daten einen Mehrwert für unsere Kunden und die Organisation zu generieren. Es war und ist bisher ein Prozess nicht ohne Hindernisse, aber wir sind uns sicher, dass wir auch hier einen Weg finden werden.