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Gemeinsam gewachsen

Seit 25 Jahren arbeitet Agrartechnik Sachsen erfolg­reich mit HORSCH zusammen. Dr. Marcus und Ralph Bertelsmeier, die Söhne des Unternehmens­gründers, erinnern sich an die Anfänge, berichten von den Meilen­steinen der Zusammen­arbeit und sprechen über die Heraus­forderungen der Zukunft.

Gemeinsame Werte, „groß“ denken und mutige Visionen sind das Fundament der lang­jährigen Geschäfts­beziehung zwischen den familien­geführten Unternehmen HORSCH und Agrartechnik Sachsen.

Die gemeinsame Geschichte begann mit der Wieder­vereinigung Deutschlands. Bis dahin beschränkte sich der Land­technik­hersteller HORSCH auf einen Standort, den heutigen Unter­nehmens­haupt­sitz Schwandorf in Bayern. In einfachen Werk­stätten wurden dort verschiedene land­wirtschaft­liche Maschinen und Geräte produziert und aus­schließ­lich im Direkt­vertrieb vermarktet. Bernhard Bertelsmeier verdiente sein Geld zu der Zeit als angestellter Geschäfts­führer eines ost-westfälischen Land­maschinen­händlers. Mit der Wende erkannten sowohl Michael Horsch als auch Bernhard Bertelsmeier ihre Chancen in den großen Agrar­strukturen der ehemaligen DDR. Während Bertelsmeier 1990 den Schritt in die Selbst­ständigkeit wagte und im sächsischen Ebersbach sein eigenes Land­maschinen­handels­unternehmen Agrartechnik Sachsen gründete, konkreti­sierte Michael Horsch seine Vision von größeren Arbeits­breiten für interna­tionale Märkte und hatte dabei auch die neuen Bundes­länder im Blick. „Nach der Wende war HORSCH einer der ersten Anbieter von Boden­bearbeitungs­geräten und Sätechnik, der das Potenzial der ost­deutschen Landwirt­schaft erkannte“, betont Marcus Bertelsmeier (49 Jahre).

Die Familien Bertelsmeier und Horsch verbindet seit 25 Jahren eine vertrauens­volle und enge Zusammen­arbeit. Professionelle Land­maschinen­händler wie Agrartechnik Sachsen sind wichtige Partner für uns.“
Geschäfts­führung HORSCH

Aus dem Nichts

Sein Vater habe das eigene Unternehmen damals aus dem Nichts aufgebaut. Er mietete die Räume der orts­ansässigen LPG und legte mit Fiatagri als Haupt­lieferanten und zwei Mit­arbeitern los. „Ziel unseres Vaters war es von Anfang an, große Vertriebs­strukturen zu schaffen. Entsprechend wählte er die weiteren Lieferanten aus. Den Service stellte er in den ersten Jahren über Partner­schaften mit Agrar­genossen­schaften bereit, die damals über eigene, große Werk­stätten verfügten“, erinnert sich Marcus Bertelsmeier. Das Unternehmen wuchs stetig, so dass Mitte der 90er Jahre der Standort Ebersbach gekauft wurde und die Entscheidung fiel, den Service zukünftig über eigene Nieder­lassungen zu bewerkstelligen. Mittler­weile war das Unternehmen auf sechs Lieferanten und 25 Mitarbeitende angewachsen.
Im Jahr 1994 eröffnete Bernhard Bertelsmeier bereits die zweite Filiale und 1998 wurde die dritte Nieder­lassung eingeweiht. Im selben Jahr begann auch die Zusammen­arbeit mit HORSCH. „Das Unternehmen von damals kann man mit dem von heute nicht mehr vergleichen. HORSCH beschäftigte schätzungs­weise 80 Mitarbeiter, heute sind es welt­weit mehr als 3.000. Und die Produkt­viel­falt und die Geräte waren deutlich kleiner. HORSCH war zu der Zeit gerade dabei, auf Händler­vertrieb umzu­stellen und suchte die richtigen Partner. Wir waren einer der ersten HORSCH Händler“, erklärt Bertelsmeier nicht ohne Stolz.
„Die Zusammenarbeit haben wir unter anderem Wolfgang Kutschenreiter zu verdanken“, wirft sein Bruder Ralph ein. Kutschenreiter ist eine bekannte Größe der Land­technik­branche aus den 80er und 90er Jahren und mittler­weile verstorben. Europa­weit in verschiedenen Führungs­positionen in Marketing und Vertrieb tätig und später als freier Strategie­berater gestaltete er die Landtechnik-Branche mit. „Unser Vater lernte ihn in dessen Zeit als Geschäfts­führer von Fiatagri Deutschland kennen. Er war es, der die Familie Horsch damals auf uns aufmerksam machte und den Kontakt herstellte“, sagt Marcus Bertelsmeier.

Agrartechnik Vertrieb Sachsen GmbH – Zentrale
Inhaber & GeschäftsführerDr. Marcus Bertelsmeier (Vertrieb, Werkstätten, Ersatzteilgeschäft), Ralph Bertelsmeier (Finanzen, Marketing, Personalwesen)
Mitarbeiter150, davon 22 Auszubildende (Bau- und Landmaschinenmechatroniker, Fachkraft Lagerlogistik und Bürokauffrau)
AngebotNeumaschinen- und Gebrauchtmaschinenverkauf von Landtechnik für die Außen- und Innenwirtschaft, Werkstattleistungen, Ersatzteilservice mit einem Lagerbestand im Wert von mehr als 10 Mio. €, Mietmaschinenangebot
Vertriebsgebiet40.000 km², südliches Brandenburg bis zur Linie Leipzig-Chemnitz und zur tschechischen Landesgrenze, Filialnetz mit 7 eigenen Niederlassungen und 2 Partnerhändlern als Servicestützpunkte
MarkenNew Holland, HORSCH, JCB, Strautmann, Krone, Annaburger, Holmer, GEA, patura, Grimme
KundenstrukturGroße Ackerbaubetriebe und Agrargenossenschaften mit mehreren 1000 ha auf den fruchtbaren Böden der Lommatzscher Pflege, kleinere Grünland-betonte Milchviehbetriebe im Erzgebirge und Zittauer Gebirge, Gemischtbetriebe auf leichten Standorten um Leipzig und in Ost-Sachsen sowie Lohnunternehmen

Unkonventionell

Auf Einladung von HORSCH besuchte Bernhard Bertelsmeier in Begleitung seines Verkaufs­teams und seines älteren Sohnes Marcus, damals noch Student der Agrar­wissen­schaften, den Unternehmens­stamm­sitz Gut Sitzenhof. „Besonders beeindruckte uns damals das neue, gerade fertig­gestellte Schulungs­zentrum, heute FITZentrum (Farming Innovation Training)“, erinnert sich der heutige Geschäfts­führer. „Das war zu der Zeit einmalig in der Land­technik­branche und sehr unkonventionell, rück­blickend aber absolut fort­schrittlich und die richtige Strategie. HORSCH hat sehr früh verstanden, wie wichtig Beratung, Schulung, Weiter- und Fortbildung sind und dass es eine Platt­form für den gegen­seitigen Austausch von Wissen und Erfahrung mit Kunden und Partnern braucht. Dass der Familie Horsch dies wichtiger war als eine repräsentative Produktions­halle, hat unseren Vater damals über­zeugt und er entschied sich für die Zusammen­arbeit“, erzählt Marcus Bertelsmeier. Außerdem habe HORSCH nach und nach ein Produkt­sortiment schlag­kräftiger Land­technik für interna­tionale Märkte auf die Beine gestellt, das sich auch sehr gut für den ost­deutschen Acker­bau eignete. „Das öffnete uns die Tür zu Acker­bau­betrieben, die bis dahin noch nicht zu unserem Kunden­kreis zählten. Ich glaube, das erste ver­kaufte HORSCH Gerät war ein Airseeder CO 6 mit 6 m Arbeits­breite“, überlegt Marcus Bertelsmeier laut.

Sein Vater investierte 1999 in eine weitere Nieder­lassung. Dann folgte eine Phase der Konso­lidierung mit umfang­reichen Um- und Neu­bauten auf dem Betriebs­gelände in Ebersbach. Dazu gehörte auch die Einrichtung der ersten eigenen Schulungs­räume. Zum zehn-jährigen Firmen­jubiläum hatte sich die Agrartechnik Sachsen etabliert. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich auch einige Veränderungen beim Haupt­lieferanten voll­zogen und es wurden Traktoren und Ernte­maschinen der Marke New Holland vertrieben.
Für die Zusammen­arbeit mit HORSCH war die Inbetrieb­nahme des zweiten deutschen Werks im Jahr 2007 in Ronneburg wichtig. „Der Ausbau der Produktion ent­spannte die Liefer­situation, aber vor allem bekannte sich HORSCH mit dem thüringischen Standort klar zu den neuen Bundes­ländern. Das hat uns sehr geholfen“, sagt Marcus Bertelsmeier, der drei Jahre zuvor ins elterliche Unternehmen eingestiegen war.
„Die nächste große Wachstums­phase begann 2009 und ist ebenfalls eng mit HORSCH verknüpft. Deren damaliges Marketing­konzept mit Maschinen­vor­führungen war absolut inno­vativ und zu der Zeit einmalig. Wir investierten also in Vor­führ­maschinen und stellten den ersten Vor­führ­fahrer ein. Auch diese HORSCH Strategie ging auf. Vorführungen sind heute unser wichtigstes Marketing-Tool und wir beschäftigen vier Vorführ­fahrer“, erklärt Ralph Bertelsmeier (42 Jahre). Er arbeitet seit 2012 im elterlichen Unter­nehmen und managt unter anderem das Marketing.

Nachfolge

2014 starb Gründer Bernhard Bertelsmeier und seine Söhne über­nahmen gemeinsam die Geschäfts­führung – Marcus das operative und Ralph das kauf­männische Geschäft. Sie führten die geplanten Projekte fort. Dazu gehörte unter anderem der Bau eines eigenen Technologie- und Schulungs­zentrums in Ebersbach, das zum 25. Betriebs­jubiläum eingeweiht werden konnte. „In unserer Zentrale schulen wir jährlich über 350 Anwender sowie eigene Verkäufer und Werk­statt­mitarbeiter. Das halte ich heute für wichtiger denn je. Die Technik ist zunehmend leistungs­fähig, komplex und entsprechend wert­haltig. Anwender­schulungen in den Bereichen Maschinen­einstellung, Wartung und Pflege sind wichtig, damit der Kunde top Arbeits­ergebnisse erzielt. Der Start mit Maschinen­vorführungen und eigenen Schulungen begründet den Erfolg unseres Unter­nehmens und ist eng mit unserem Partner HORSCH verbunden“, betont Ralph Bertelsmeier.
Einen Durchbruch nennt er die Einführung der Universal­drill­maschine Pronto DC im Jahr 2002. „In der 6 m-Version ist sie mit etwa 250 Einheiten im Verantwortungs­gebiet unser Best­seller. Diese Arbeits­breite ist in unserer Kund­schaft am weitesten verbreitet, wobei es sich bereits Richtung 9 m entwickelt“, sagt er. 2022 erzielte die Agrartechnik Sachsen einen Gesamt­umsatz von knapp über 70 Mio. €, davon etwa 40 % mit New Holland und 20 % mit HORSCH. „Daran gemessen ist HORSCH nach New Holland unser wichtigster Lieferant“, betont Ralph. Das Produkt­programm sei mit Bodenbearbeitung-, Pflanzenschutz- und Sätechnik sowie Hacken und Striegel in diversen Arbeits­breiten und Spezifi­kationen extrem breit und biete für jeden Kunden und Standort die passende Lösung. Von der inter­national starken Marke HORSCH würden sie genauso im Gebraucht­maschinen­geschäft profitieren.

„Nach der Wende war HORSCH einer der ersten, der das Potenzial der ostdeutschen Landwirtschaft erkannte.“
- Marcus Bertelsmeier


„Die Technik ist zunehmend leistungs­fähig, komplex und entsprechend werthaltig. Anwender­schulungen in den Bereichen Maschinen­einstellung, Wartung und Pflege sind wichtig, damit der Kunde top Arbeits­ergebnisse erzielt.“
-Ralph Bertelsmeier

Direkter Austausch

„Abgesehen vom Produkt sind uns als Vertriebs­partner vor allem verlässliche Ansprech­partner wichtig und hier profitieren wir von der Beständig­keit des Familien­unternehmens HORSCH. Zum Teil arbeiten wir sogar noch mit denselben Ansprech­partnern wie vor 25 Jahren zusammen. Unser Vater und die Familie Horsch hatten eine gute Verbindung. Damals wie heute gibt es einen intensiven und direkten Aus­tausch zwischen unseren Unternehmen und wir bekommen Unter­stützung auf allen Ebenen“, lobt Marcus Bertelsmeier die Zusammen­arbeit und sein Bruder sagt abschließend: „HORSCH ist ein sehr inno­vatives und dennoch boden­ständiges Unternehmen, das wesentlich durch die visionäre und engagierte Art der Familien­mitglieder getragen wird. Neue Themen werden stetig verfolgt und die Familien Horsch und Leeb denken immer schon in den nächsten und über­nächsten Schritten. Das zeichnet HORSCH auch gegenüber dem Wettbewerb aus.“