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Düngung – Präzision sichert Ertrag

Eine Vielzahl an Faktoren fordert in den letzten Jahrzehnten starke Veränderungen im Bereich Düngung.

Aber nicht nur die poli­tischen Rahmen­bedingungen wie die Nitrat­richt­linie und deren Um­setzung in der Dünge­verordnung prägen eine veränderte Heran­gehens­weise an das Thema Düngung besonders was die Stick­stoff­düngung angeht. Auch Ungräser fordern eine veränderte Terminierung der Getreide­aussaat bei trotz­dem konkurrenz­fähiger Kultur­pflanze in Herbst und Winter.
Um die Konkurrenz­kraft des Getreides zu stärken, gilt es, eine zügige Jugend­entwicklung auch unter etwas kühleren Bedingungen abzusichern. Techniken, die Mikro­nähr­stoffe und andere Nähr­stoffe nahe am Saat­gut ablegen, können dies unter­stützen. Die dabei not­wendigen Nähr­stoff­mengen sind gering und teil­weise auch limitiert. Bei der Ablage des Nähr­stoffes in der Nähe des Saat­gutes bietet HORSCH zwei Lösungen: Im ersten Fall werden die Nähr­stoffe zusammen mit dem Saat­gut in der Sä­rille abgelegt (Abb. 1). Dies ist eine sehr effiziente Art, um vor allem im sehr frühen Stadium die Ver­sorgung der Kultur­pflanze sicher­zustellen.

Die zweite Möglich­keit, in der auch etwas höhere Nähr­stoff­mengen bei der Saat in den Boden ein­gebracht werden können, ist die Unter­fuß­düngung (Abb. 2). Hier­bei werden die Nähr­stoffe zwischen zwei Sä­reihen abgelegt. Aufgrund des Abstands von Saat­gut und Nähr­salz sind etwas größere Mengen möglich. Der höhere Abstand bedeutet aber auch eine etwas ver­zögerte Wirkung auf die Pflanzen.

Herausforderungen bei der Düngung:

  • Ungrasthematik
  • Zunehmende Wetterextreme
  • Grunddüngung bei der Bodenbearbeitung
  • Düngeverordnung
  • Nährstoffpreise

Düngestrategie anpassen

Zusätzlich haben sich die Wetter­bedingungen mit langen Trocken- bzw. Nass­phasen spür­bar verändert. Das beein­flusst die Aus­saat und erschwert darüber hinaus noch mehr die Entscheidungs­findung bei der Bestands­führung im Früh­jahr. Sowohl die nassen, kühlen als auch die trockenen, warmen Früh­jahre der letzten Jahre fordern immer wieder eine Anpassung der Dünge­strategie. Eine Heraus­forderung ist zum Beispiel, den Bestand über die Trocken­phase hinweg aus­reichend mit Nähr­stoffen zu ver­sorgen, ihn aber den­noch im Früh­jahr nicht über­mäßig viele Triebe entwickeln zu lassen, um den Wasser­verbrauch im Blick zu behalten. Dagegen kann es in einem kühlen und eventuell nassen Früh­jahr sinn­voll sein, eine ver­zögerte Minerali­sierung im Boden mit einer Düngung aus­zugleichen, um einen ausreichenden Bestand zu etablieren. Dies erfordert eine Technik, die die Nähr­stoffe homogen über die gesamte Arbeits­breite ver­teilen kann.

Auf der Agritechnica haben wir unseren neuen Pneumatik-Dünger­streuer HORSCH Leeb Xeric vorgestellt. Die Anforderung der Kunden „sehr kleine Mengen wie z.B. 10 kg N/ha, aber auch Grund­düngung im dt/ha Bereich bei einer guten Flächen­leistung“ war bei der Entwicklung im Fokus. Eine termin­genaue Applikation des Düngers erleichtert die Entwicklungs­steuerung des Bestandes und kann so zur Opti­mierung des Wasser­verbrauches beitragen. Neben der Band­breite der Aufwand­menge nehmen in der Praxis die Arbeits­breiten der Pflanzen­schutz­technik schleichend zu und damit auch die der Dünge­technik. Mit der Arbeits­breite steigen auch die Anforderungen bezüglich der Quer­verteilung des Düngers und beim Thema Wind. Diese Heraus­forderung beherrscht ein Pneumatik­streuer gut.

Künftig ist verstärkt eine gesamt­heitliche Betrachtung des Acker- und Pflanzen­baus von der Boden­bearbeitung über die Aus­saat bis hin zu Düngung und Pflanzen­schutz erforderlich.