Weltweite Anforderungen erfüllen
Im idyllischen Städtchen Lucan im Südwesten Ontarios (Kanada) verändert das Agrar-Unternehmen der Familie Dietrich das Landschaftsbild. Von den bescheidenen Anfängen im Jahr 1952 bis hin zu dem florierenden internationalen Landwirtschaftsbetrieb von heute zeugt ihr Weg von Innovation, Anpassungsfähigkeit und einer großen Leidenschaft für das Land.
Die Anfänge
Hugh, Krista und ihre Söhne Eric, Grant und Jake sind die Generation, die den großen Betrieb aktuell bewirtschaftet. Zusammen mit vier engagierten Angestellten, zwei von ihnen in Teilzeit, arbeitet das Team sehr effizient. Angebaut werden Marktfrüchte, hauptsächlich Mais, Soja, Winterweizen, Wintergerste und Buchweizen. Lohnarbeiten sind ein weiterer Geschäftszweig.
Die Böden im Südwesten von Ontario sind sehr unterschiedlich. Auf dem Betrieb herrschen Ton und Lehm vor. Diese Böden – und die klimatischen Bedingungen – schaffen optimale Voraussetzungen für Kulturen wie Weizen mit einer Reifezeit von 100 bis 104 Tagen. Auf den Feldern bestimmen Bodenbearbeitungsmaschinen und Pflanzenschutztechnik von HORSCH das Bild. Im Laufe der Zeit hat die Familie Flächen und Lagerkapazitäten des Betriebes in einem Umkreis von 60 km um die ursprüngliche Hofstelle herum erweitert.
Erweiterungen
Vor Jahrzehnten konnte der Betrieb nur etwa 5.500 t Getreide lagern. Mit steigendem Bedarf wurden auch hier Erweiterungen nötig. Durch Zukauf und Urbarmachung vergrößerte die Familie Dietrich ihre Anbaufläche und erzielte so eine größere Menge. Mit dem Wachstum wurde eine erhebliche Ausweitung der Infrastruktur nötig. 2014 arbeiteten sie weiter mit ihren vorhandenen Betonsilos, setzen aber die Fördertechnik instand. Im Jahr 2018 war dann ein 15.500-t-Betonsilo fertig. Und im gleichen Jahr kamen weitere 6.500 t an Lagerkapazität hinzu. Insgesamt gibt es auf dem Betrieb in Lucan heute nun Lagermöglichkeiten für 54.000 t.
Anbaukulturen
Bei den Ackerkulturen sind die Dietrichs breit aufgestellt. Die Hauptfrüchte sind Mais, Soja und Weizen. Vor Kurzem haben sie sich auf neues Terrain gewagt und bauen nun auch Wintergerste und Buchweizen an. Und zwar sehr erfolgreich bereits im dritten Jahr.
Die Arbeitsabläufe folgen einem strikten Plan. In der ersten Juliwoche beginnt die Ernte der Wintergerste. Danach kommt der Stoppelumbruch, der die Basis für die Direktsaat von Sojabohnen ist. Weil die Bedingungen nach der Ernte der Gerste meist sehr trocken sind, wird auf der Stoppel Schweinegülle ausgebracht, um etwas Feuchtigkeit zuzuführen. Die Erträge des Betriebs sind durchweg beeindruckend: Mit ihrer Bewirtschaftungsmethode erreicht die Familie Dietrich regelmäßig Erträge von 30 und 40 bushel per acre (2 und 2,7 t/ha) mit der Gerste als zweite Ernte innerhalb eines Jahres.
Und weil das mit der der Wintergerste so erfolgreich läuft, setzen sie weiter auf Doppelkulturen. Nach der Winterweizenernte säen sie jetzt Buchweizen. Die strategische Ausrichtung hin zu mehr Buchweizen erfolgte mit Blick auf einen ganz bestimmten Markt: den für glutenfreies Mehl in Südostasien, insbesondere in Japan.
Eine Schlüsselmaschine beim Anbau von Buchweizen ist die HORSCH Joker RX40 mit 12 m Arbeitsbreite. Die Dietrichs erläutern, warum das so ist: „Beim ersten Arbeitsgang mit der Joker arbeiten wir die verbleibenden Weizenrückstände ein. Dann streuen wir den Buchweizen aus und arbeiten ihn mit einem zweiten Arbeitsgang mit der Joker ein.“ Mit dieser Strategie und einem besonderen Fokus auf den Anbau von gentechnikfreiem Soja und Buchweizen agiert die Familie Dietrich mittlerweile weltweit. Jährlich werden mehr als 1.000 Container exportiert.
Durch die strategisch günstige Lage in der Nähe der Seeterminals von Goderich, Sarnia und Hamilton haben die Dietrichs einen Wettbewerbsvorteil in Sachen Logistik. Die Grenznähe zu den Vereinigten Staaten, die nur eine gute Stunde entfernt sind, erhöht die Marktchancen zusätzlich. Darüber hinaus profitieren sie von einem regionalen Kundenkreis: Mais-Ethanol-Anlagen sowie Futtermittel- und Getreidemühlen liegen nur eine Autostunde entfernt. So kann Familie Dietrich sowohl die internationale als auch die nationale Nachfrage bedienen.
Trockenheit und Entwässerung
Die Saison 2023 war schwierig. Während es im Mai sehr trocken war, wurden die Felder ab 12. Juli mit satten 600 mm Regen in nur 30 Tagen regelrecht überschwemmt. Glücklicherweise verfügen die Dietrichs wie viele andere Betriebe auch über eine effiziente Ziegeldrainage mit 6 m Abstand bei den neu angelegten und 12 m Abstand bei den älteren Drainagen. Darüber hinaus profitiert die Region aufgrund des Lake-Effekts von einem ausgeprägten Mikroklima, was für die Landwirtschaft in der Region von Vorteil ist.
Zusammenarbeit mit HORSCH
HORSCH Maschinen spielen auf dem Betrieb eine zentrale Rolle. Ob die Joker RT, später dann die Joker RX und jetzt schon die zweite Leeb Spritze – diese Geräte haben die Anbaumethoden und die Schlagkraft auf dem Betrieb der Familie Dietrich entscheidend verändert. Die Zusammenarbeit geht auch über die Maschinen hinaus: Die Feedbackschleife zwischen den der Landwirts-Familie und HORSCH sorgt für ständige Verbesserungen, die direkt auf die tatsächlichen Anforderungen der Landwirte zugeschnitten sind. Genau das bedeutet für die Familie Landwirtschaft aus Leidenschaft.
Die Geschäftsbeziehung zu HORSCH begann mit der Joker RT, die mittlerweile durch eine 12 m-Joker RX40 ersetzt wurde. Die Maschinen passen hervorragend in die Ackerbaustrategie des Unternehmens, weil sie in Sachen Minimalbodenbearbeitung und mit einem schlagkräftigen Rückstandsmanagement genau diesen Anforderungen entsprechen. Die Familie Dietrich ist begeistert von der Joker – nicht nur wegen der Arbeitsleistung, sondern auch wegen des einfachen Transports. Neben all den positiven Erfahrungen mit den Maschinen ist auch die ständige Unterstützung und der außergewöhnliche Service von HORSCH Ontario und des kanadischen HORSCH Teams nicht zu vergessen.
„Durch die Klappung der HORSCH Joker können wir in trockenen Bedingungen mit einer weiteren Walze arbeiten. So können wir ganz flexibel den Boden bearbeiten und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit erhalten. Das Ergebnis ist ein perfektes Saatbett. Beim Klappen und beim Transport gibt es nichts Vergleichbares am Markt. Die Joker RX passt hervorragend zu unserer Minimalbodenstrategie. Sie kombiniert eine optimale Bodenbedeckung mit einem exzellenten Rückstandsmanagement und schützt so den Boden perfekt.“
Da die Maiserträge auf dem Betrieb gestiegen sind und es auch genetische Verbesserungen bei den Maissorten gibt, hat sich auch die Menge der Rückstände erhöht. Um das in den Griff zu bekommen, haben die Dietrichs ihre Herangehensweise geändert: „Wir entfernen nicht einmal die Wurzelballen. Durch das Zerkleinern und das Einmischen der Maisstängel in den Boden bekommen die Mikroorganismen einen Vorsprung beim Abbau der Maisrückstände im Herbst. Im Frühjahr säen wir direkt in den Boden, den wir im Herbst bearbeitet haben. Das abgesetzte Saatbett im Frühjahr bietet für die Aussaat das Beste aus den beiden Verfahren Bodenbearbeitung und Direktsaat.“
Die Familie ist überzeugt von den Vorteilen ihrer Methode: „Als wir mit unserer derzeitigen Minimalbodenstrategie begannen, erhöhte sich unsere Soja-Anbaufläche um etwa 10 % und unsere Erträge stiegen. Seitdem konnten wir die Aussaatmengen reduzieren, was den besseren Beständen geschuldet ist. Das wiederum wirkt sich direkt auf unser Betriebsergebnis aus.“
Der Betrieb Dietrich gehörte zu den ersten Kunden einer HORSCH Leeb Spritze in Ontario. Zum ersten Mal gesehen hatten sie sie auf der Agritechnica 2015. Sie waren sofort begeistert, vor allem von der Idee einer europäischen Spritze in Nordamerika. Sie erinnern sich an die Anfänge: „Durch unsere Geschäftsbeziehung zu HORSCH Kanada erfuhren wir mehr über die Leeb Spritze. Das Ganze war eigentlich noch geheim und sie haben uns hinter vorgehaltener Hand ihre Idee vorgestellt. Das Gestänge und die Behältergrößen haben uns sehr beeindruckt.“
Das automatische Heben für eine hohe Bodenfreiheit, die Zirkulation im Gestänge und die Spritzmittelbefüllung machten die Leeb VL zur idealen Lösung für den Betrieb der Dietrichs. „Wir freuen uns, dass die HORSCH Produkte nun auch auf dem Markt in Ontario erhältlich sind. Sie erfüllen viele der Anforderungen, die unser Familienbetrieb in Bezug auf Minimalbodenbearbeitung und zusätzliche Spritztechnik stellt."
Auch die Anpassung der Maschinen an die lokalen Anforderungen hat laut Hugh Dietrich von HORSCH Seite hervorragend funktioniert: „HORSCH hat sich unsere Vorschläge offen und bereitwillig angehört und auch schnell umgesetzt. Das war wie ein direkter Draht vom Betrieb zum Hersteller. Änderungen werden da ganz unkompliziert durchgeführt.“
Zur Praxistauglichkeit der Spritze finden die Dietrichs nur lobende Worte: „Mais im Fahnenstadium zu spritzen ist ein wichtiger Teil unseres Maisfungizid-Programms. Die Leeb Spritze ist unserer Meinung nach die beste Spritze und erfüllt alle unsere Anforderungen. Und der Service von HORSCH Ontario hat unsere Erwartungen übertroffen.“
Aussaatphilosophie
Die Landwirts-Familie denkt gerade darüber nach, eine Maestro in ihren Maschinenpark aufzunehmen: „Viele Ideen, die in die Maestro eingeflossen sind, wenden wir seit mehreren Jahren auf unserem Betrieb an.“ Sie verglichen die landwirtschaftliche Praxis in Ontario und den Vereinigten Staaten und stellten fest: „In Ontario ist der Einfluss der amerikanischen Landwirtschaft enorm. Der Großteil der Betriebe in den USA nutzt Flüssigdünger auf ihren Sämaschinen, aber wir nutzen seit 1997 einen Wagen für Festdünger zusammen mit unserer Mais-Sämaschine und haben festgestellt, dass die höhere Konzentration an festem Dünger eine höhere Schlagkraft hinsichtlich Zeit und Gewinn bringt.“ Was europäische Sämaschinen angeht, sind sie sicher: „Die europäische Maestro hat viele interessante Merkmale für den Markt in Ontario. Wenn wir eine neue Mais-Sämaschine kaufen, dann eine HORSCH Maestro.“
Ein Blick in die Zukunft
Hugo Dietrich und sein Sohn glauben fest daran, dass Organisation und langfristige Planung enorm wichtig sind: „Wir sind stolz darauf, wie effizient wir mit unserer Betriebsgröße arbeiten. Von den Arbeitskräften her sind wir sehr schlank aufgestellt. Das bedeutet jede Menge Vorbereitungsaufwand im Winter. Das beinhaltet viel Organisation, Besprechungen, Kommunikation und zuverlässige HORSCH Maschinen.“
Die junge Generation hat ganz klare Perspektiven für die Zukunft des Betriebs: „Unsere Ziele für den Betrieb sind die Verbesserung und Erweiterung der Flächen und wir möchten den Betrieb als Erbe weitergeben.“