Gut durchdacht
Der Betrieb von András Kovács liegt in einer der schönsten Regionen Ungarns: im dicht bewaldeten Komitat Veszprém, genauer gesagt in Takácsi im Bezirk Pápai. Von der gerade eröffneten Autobahn M83, die die Städte Győr und Pápa verbindet, ist kaum Verkehrslärm zu hören. Dafür herrscht auf den Feldern von Agro-Zea Hochbetrieb.
Die Agro-Zea GmbH entstand 1993 mit 4 ha Land, die András Kovács im Zuge der Restitution erhalten hatte. Damals wurde neben der Landwirtschaft auch noch eine Holzverarbeitung betrieben. Diesen Geschäftsbereich gab er allerdings 2002 auf. Seitdem liegt der Schwerpunkt komplett auf der Landwirtschaft. Heute werden 500 ha eigenes und gepachtetes Land bewirtschaftet, dazu 2.000 ha in Lohnarbeit. In den Bereichen Bodenbearbeitung, Düngerausbringung und Pflanzenschutz wird als Komplett-Anbieter gearbeitet, bei der Aussaat werden 50 bis 60 % übernommen. Das Familienunternehmen kauft und verkauft auch Getreide, handelt mit Düngemitteln und betreibt eine Trocknungsanlage.
„Wir bauen konventionelle Feldfrüchte an: Mais, Soja, Winterweizen, Wintergerste und Triticale. Letztes Jahr haben wir mit dem Rapsanbau aufgehört, weil er sich für uns leider nicht rechnet", sagt Agraringenieur András Kovács. „Es war das erste Mal seit zwölf Jahren, dass wir im Herbst keinen Raps gesät haben.”
80 % der Felder sind Braunerden, die zum größten Teil aus sandigem Lehm bestehen. Der Anteil an Gley ist mit 10 bis 15 % sehr gering. Es handelt sich um relativ leicht zu bearbeitendes, aber gut entwässertes Lockergestein. Die Niederschläge sind im Vergleich zum Rest des Landes günstig. Dieses Jahr gab es keinen Grund zur Klage, denn vom 1. Januar bis zum Spätherbst fielen über 1.000 mm Regen, was auch hier selten ist. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Region liegt normalerweise zwischen 600 und 700 mm. Eine Ausnahme war die Dürre im letzten Jahr.
„Wir passen uns an diese Bedingungen an. Unsere Anbautechnik hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In den frühen 90er-Jahren war Direktsaat noch nicht so weit verbreitet, also haben wir gepflügt. Doch in den 2010er-Jahren merkten wir, dass wir trotz ausreichender Niederschläge und guter Hybrid- und anderer Saatgutsorten ein bestimmtes Ertragsniveau nicht überschreiten konnten. Tatsächlich sank der durchschnittliche Ertrag pro ha langsam, und wir wussten nicht, woran das lag. Also versuchten wir einen Richtungswechsel. Wir haben das Pflügen auch heute noch nicht ganz aufgegeben, aber auf den derzeitigen 500 ha beträgt die gepflügte Fläche weniger als 20 % statt wie früher 100 %. Auf diesen 80 bis 100 Hektar bringen wir organischen Dünger aus. Und ich habe noch keine Lösung, um diesen auf andere Weise einzuarbeiten.”
Ein weiterer Teil der neuen Strategie war es, die Strohreste, die Nährstoffe liefern sollen, möglichst gleichmäßig und homogen in den Boden einzumischen – und das mit möglichst wenig Überfahrten. Der Betriebsleiter sah sich die Produkte einiger deutscher Hersteller an und entschied sich dann für HORSCH, weil die Maschinen am besten zu ihren Anforderungen passten.
2016 kaufte der Betrieb über AXIÁL Kft., den Vertriebspartner von HORSCH in Ungarn, eine HORSCH Leeb 5 LT. András Kovács hatte die Spritze zum ersten Mal auf der Agrárexpo in Pápai gesehen und war von der Leistung und der Rahmenstabilität der Maschine überzeugt. Die bisherige Spritze des Betriebs erfüllte die gestiegenen Anforderungen nicht mehr und angesichts der immer häufiger auftretenden Wetterextreme beschloss er, in eine neue Spritze zu investieren. Die Entscheidung für den Kauf der Leeb 5 LT war dann schnell gefallen. Bei der Pflanzenschutztechnik war es ihm wichtig, eine schlagkräftige Maschine zu haben, mit der jede seiner Kulturen komplett an nur einem einzigen Tag behandelt werden kann. Kein Problem für die Leeb LT. Nur beim Mais klappte das dieses Jahr nicht. Hier brauchte er wegen des widrigen Wetters zwei Tage für die Behandlung.
„Wir haben im ersten Jahr 6.000 ha gespritzt, was für uns ein riesiger Leistungssprung im Vergleich zu unserer vorherigen Technik war. Mit der konnten wir grade mal 2.500 bis 3.000 ha pro Jahr spritzen. Im darauffolgenden Jahr kauften wir im Rahmen eines staatlichen Förderprogramms eine Einzelkornsämaschine HORSCH Maestro 8 CC. Mais ist nach wie vor unsere Hauptfrucht und wir suchten nach einer Sämaschine mit relativ hoher Geschwindigkeit und genug Kapazität, um in einem Arbeitsgang Festdünger oder Startdünger auszubringen. Die Kombination dieser Faktoren führte dazu, dass wir uns für die HORSCH Maestro 8 CC entschieden. Es ist schon sechs Jahre her und wir haben damit etwa 3.000 ha gesät. Aber außer für den Austausch der Verschleißteile mussten wir kein Geld in diese Maschine stecken. Wir sind überzeugt, dass wir noch lange mit dieser acht-reihigen Sämaschine arbeiten werden. Die Maestro ist mit dem AutoForce System ausgestattet. Durch die Schardruckanpassung können wir damit das Saatgut immer präzise in der gleichen Tiefe ablegen. Wichtiger als der Abstand des Saatguts ist meiner Meinung nach der Prozentsatz, der auf einer bestimmten Fläche innerhalb von 24 h keimt. Denn schlecht und ungleichmäßig keimender Mais macht sich selber Konkurrenz. Das hängt im Wesentlichen von der Saattiefe, dem gleichmäßigen Saatbett und der Bodenfeuchtigkeit ab.”
Kurz darauf kaufte der Betrieb einen Grubber HORSCH Terrano 4 MT – einen MT deshalb, weil durch die Scheibenreihe vorne die Mischung des Bodens bereits vor den Zinken beginnt. Viele Stoppelreste, die nach der Maisaussaat zurückbleiben, müssen eingearbeitet werden, um die Aussaat nicht zu behindern und auch um eine Fusarieninfektion im folgenden Frühjahr zu vermeiden. Danach kommt eine HORSCH Joker 6 HD Kurzscheibenegge zum Einsatz. Das Umbrechen der Sommerstoppeln macht 30 bis 40 % ihrer Arbeit aus, zu 60 % wird sie zum Umbrechen der Maisstoppel genutzt. Daher waren ein größerer Scheibendurchmesser und eine schwerere Maschine nötig. Und die Joker HD macht sehr gute Arbeit.
Die Beziehung des Betriebs zu AXIÁL und HORSCH sind sehr gut. So gut, dass Zsolt Varga, der Regionalvertreter von AXIÁL, und Zoltán Szász, der HORSCH Vertriebsverantwortliche für diese Region, 2021 Agro-Zea GmbH die Vorserienmaschine einer HORSCH Pronto 6 DC zum Testen zur Verfügung stellten. Der Betrieb sollte damit mehr als 1.000 ha pro Jahr säen. Und die Erfahrungen sind hervorragend. „Das war unsere erste Pronto Sämaschine und wir sind begeistert,“ sagt András Kovács.
Die Testmaschine ist eine Drucktank-Sämaschine mit geteiltem Saatgutbehälter, die zwei Saatgutsorten gleichzeitig ausbringen kann. „Die Ablagetiefe wird sehr präzise eingehalten und die Maschine ist äußerst zuverlässig.“
30.000 ha hatte die alte HORSCH Leeb LT Spritze bereits geleistet, als ein staatliches Förderprogramm für neue Spritzen kam. So wurde eine neue Leeb Spritze angeschafft. Diese ist durch das Präzisionssprühsystem deutlich weniger verstopfungsanfällig und reagiert weniger empfindlich auf verschiedene Ablagerungen in den Blattdüngern. Vor allem kann sie differenzierte Sprühmengen pro Sektion ausbringen. „Mit der ersten Spritze, die wir jetzt ersetzt haben, hat sich die Marke HORSCH auf unserem Betrieb etabliert. Dieses Jahr macht die neue Spritze ihre erste Saison. Statt 6.000 ha bewirtschaften wir jetzt 8.000 ha pro Jahr. Die Betankung geht sehr schnell und die Tankreinigung ist hervorragend. Natürlich war die HORSCH Leeb auch eine gute Wahl, was die Stabilität des Rahmens angeht. Hier ist HORSCH einfach herausragend. Mit dieser Maschine können wir eine Fläche von 200 bis 220 ha pro Tag spritzen. Den bereits erwähnten Terrano und die Pronto haben wir ebenfalls im Rahmen dieses Förderprogramms gekauft.“
„Wir entscheiden uns immer sehr bewusst für eine Maschine. Wir probieren sie aus. Wenn ich kann, fahre ich selbst mit den Maschinen. Wir kalkulieren auch immer die Rendite der Maschine, die wir kaufen. Wie heißt es so schön: Wenn sich eine Maschine nicht innerhalb von fünf Jahren rechnet, sollte man sie nicht kaufen. Mit unseren eigenen Flächen und den Flächen, die wir im Lohn bewirtschaften, schaffen wir das bequem in fünf Jahren. Für ein Jahr wie das letzte, in dem die Preise für Diesel, Ersatzteile etc. so in die Höhe geschnellt sind, gilt das natürlich nicht unbedingt. Aber trotzdem kann man sagen, dass sich bei uns eine Maschine im Durchschnitt nach fünf Jahren rechnet. Das heißt natürlich nicht, dass man danach immer eine neue Maschine kauft. Denn wenn man z.B. beim Terrano oder bei der Joker die Verschleißteile regelmäßig austauscht und der Rahmen so solide ist, wie er bei einer HORSCH Maschine eben ist, dann besteht keine Notwendigkeit, die Maschine zu tauschen. Da bricht kein Rahmen – zumindest nicht bei HORSCH", fügt er hinzu.
András Kovács behält immer im Auge, zu welchem Preis die Maschine gekauft wurde, wie lange sie schon in Betrieb ist, ob man sie mit Ersatzteilen ersetzen, erneuern, neuwertig machen und ob die Maschine weiterarbeiten kann, ohne dass die Qualität der Arbeit leidet. Verschleißteile werden vorbestellt, denn im Falle eines Ausfalls muss alles vorrätig sein, damit die Maschine so wenig Zeit wie möglich außer Betrieb ist. Darüber hinaus macht der Wert der Maschine einen großen Unterschied. Dank der steigenden Inflation, der guten Konstruktion und der sorgfältigen Wartung konnte die alte HORSCH Spritze praktisch für zwei Drittel ihres ursprünglichen Kaufpreises verkauft werden.
„Wir haben mit dem Förderprogramm ein ziemlich großes Paket gekauft und planen, die Maschinen in den nächsten ein bis zwei Jahren auf dem neuesten Stand zu halten. Ich denke, im Moment haben wir die Maschinen, die wir für unseren Betrieb mit fünf Mitarbeitern brauchen. Unser Familienunternehmen hat aber auch einen Gartenbaubetriebszweig mit Melonen-, Mais- und Kirschanbau, den meine Brüder und mein Schwager hauptverantwortlich leiten. Wir helfen uns gegenseitig, wo wir nur können. Jetzt müssen wir die Infrastruktur weiter ausbauen und auf unserem Gelände bauen wir ein Kühlhaus, eine Umschlag- und Lagerhalle für Obst mit Büro- und Sozialräumen. Irgendwann werden wir auch die Sämaschine ersetzen. Und wir möchten auch in eine Sämaschine für Reihenkulturen von HORSCH investieren," fasst András Kovács seine Pläne für die Zukunft zusammen.