Flexibler Universalkünstler
In der meist kurzen Frühjahrssaison sind vor allem Effizienz und Schlagkraft von großer Bedeutung. Um diesen Anforderungen auch bei kleineren Strukturen gerecht zu werden, hat HORSCH mit der Maestro TX eine innovative Einzelkornsaatmaschine entwickelt, die sich durch ihre Vielseitigkeit und Flexibilität auszeichnet. Thomas Murr erklärt die Besonderheiten der Maschine und warum sie ein „Universalkünstler“ ist.
Anpassungsfähigkeit
Die HORSCH Maestro TX ist eine universell einsetzbare und kompakte Einzelkornsämaschine für den 3-Punkt Anbau. Sie ist serienmäßig mit einem hydraulischen Verschiebeteleskoprahmen ausgestattet und bietet somit Arbeitsbreiten zwischen 2,60 m und 4,80 m.
Bei der Maestro 6 TX können alle gängigen Reihenabstände von 45 cm bis 80 cm in 5-cm-Schritten variabel auf sechs Reihen eingestellt werden. Sie hat zusätzlich die Möglichkeit, mit 37,5 cm oder 40 cm Reihenabstand zu arbeiten. Der maximale Reihenabstand beträgt bei sieben Reihen 65 cm. Bei der Deaktivierung der mittleren Reihe der 7 TX kann ganz konventionell mit sechs Reihen auf 75 und 80 cm gesät werden.
Dadurch ist die Maestro TX neben den gängigen Einzelkornkulturen auch für speziellere Einsätze geeignet, wie zum Beispiel in der Saatzucht oder für verschiedene Reihenweiten innerhalb der Arbeitsbreite. Diese Vielseitigkeit ermöglicht es den Landwirten, die Maschine optimal auszulasten und während des ganzen Jahres zu nutzen, was sich wiederum positiv auf die Maschinenkosten pro ha auswirkt.
Optional kann an jeder Reihe der Maestro TX der neue Mikrogranulatstreuer mit je 20 l Volumen angebracht werden. Dieser verteilt das Granulat entweder direkt in die Saatfurche oder mit einem Prallteller breitflächig über die Reihe. Mit SectionControl kann neben dem Saatgut auch an jeder Reihe einzeln die Granulateinheit individuell abgeschaltet werden. So wird Saatgut und Granulat präzise appliziert und optimal eingespart.
Technik & Software
Das alles ist gepaart mit den bereits bekannten Merkmalen aus den größeren HORSCH Maestro Baureihen: hohe Stabilität und eine breite Parallelogrammanbindung, AutoForce und hohe Schardrücke für Direktsaat und Mulchsaat und das bewährte AirSpeed und (in Zukunft auch) AirVac Dosiersystem.
Die Maestro TX kann optional mit einem 1.300 l großen Düngertank ausgestattet werden. Der Dünger wird mit zwei bewährten HORSCH Dosiergeräten an die Einscheibendüngerschare zur Unterfußdüngung ausgebracht. Dadurch besitzt die Maschine serienmäßig eine Dünger-Halbseitenschaltung. So wird eine gezielte und effiziente Nährstoffversorgung der Kultur erreicht.
Bei der Maestro TX sind durch das Überdrucksystem AirSpeed Fahrgeschwindigkeiten bis 15 km/h bei absolut präziser Kornplatzierung und optimaler Korneinbettung möglich.
Um auch bei wechselnden Bedingungen eine gleichmäßige Aussaatqualität zu gewährleisten, kann die Maschine bis zu 250 kg Schardruck pro Reihe aufbringen. Durch eine integrierte hydraulische Gewichtsübertragung ist ein Schardruck von bis zu 300 kg pro Reihe möglich. Die Regelung findet dabei manuell aus der Kabine oder vollautomatisch mit AutoForce statt.
Die TX ist die erste Maestro, die über das neue Bediensystem I-Manager gesteuert wird.
Diese neue, moderne Bedienoberfläche kann individuell in der Ansicht konfiguriert werden. Sie bietet mehr Varianten bezüglich der Produkte, die ausgebracht werden sollen, und ermöglicht eine einfache Umkonfiguration der eingestellten Reihenweiten. Die Überwachung der Aussaatgenauigkeit der Maschine erfolgt nach den bekannten Größen Variationskoeffizient sowie Fehl- und Doppelstellen.
KUNDENSTATEMENT
Médéric (l.) und Samuel Cardeillac bewirtschaften einen kleinen Ackerbaubetrieb im Gers, genauer gesagt in Montréal du Gers. Sie sind immer auf der Suche nach Lösungen, um die Rentabilität des Betriebs zu steigern. Wie viele Landwirte im Südwesten Frankreichs bevorzugen sie deshalb Kulturen mit Mehrwert: Saatmais, Saatrüben, Popcorn-Mais, Saatraps, grüne Bohnen, Soja und Sonnenblumen.
Sie haben die Maestro 7 TX getestet und erzählen von ihren Erfahrungen:
„Wir haben in unserer Gegend zunehmend starke Unwetter mit sehr hohen Niederschlagsmengen. Daher haben wir Sojabohnen in Direktsaat gesät, um die Erosion zu minimieren. Die einzige Sämaschine, die wir gefunden haben, die genug Druck auf die Säelemente brachte, ist die Maestro. Wir mussten 230 kg Druck aufwenden, damit das Säelement in unseren kalkhaltigen Lehmböden mit Vorfrucht Baumwolle eindringen konnte.
In diesem Jahr waren die Aussaatbedingungen schwierig. Es war sehr nass. Aber trotzdem haben wir es geschafft zu säen und ohne irgendeine vorherige Bodenbearbeitung die Saatfurche zu verschließen. Hauptgrund dafür war die Fingerdruckrolle, die für Direktsaat empfohlen wird.
Wir haben mit einer Geschwindigkeit von 11 km/h gesät bei einem Abstand von 60 cm und mit 450.000 Körnern pro Hektar. Der Umbau der Maschine von Mais auf Soja hat lediglich 20 min. gedauert. Es musste nur die Dosierscheibe und das Ausdrückrad ausgetauscht werden. Der Vereinzeler muss nicht mehr eingestellt werden.
Kleiner Wermutstropfen: Die Maschine ist etwas schwerer, was aber notwendig ist, um unter Direktsaatbedingungen Druck auf das stabile Säelement bringen zu können.
Als Zugfahrzeug haben wir einen Vier-Zylinder-Schlepper mit 130 PS genutzt. Das war beim Einsatz ohne Dünger auch ausreichend.“
Großer Markt
Der Markt für diesen Maschinentyp in Europa ist extrem vielfältig. Die Maestro TX wird die flexibelste Einzelkornsämaschine von HORSCH sein. „Wir wollen mit der Maestro TX unser Produktportfolio erweitern und mit neuen Funktionen ergänzen, um gerade auch kleineren Betrieben eine Maschine im Profisegment anzubieten“, sagt Thomas Murr. Eine kompakte High-End-Maschine trifft damit auf das vorhandene Interesse der HORSCH Kunden.
Dieses Jahr wurden 20 Vorserienmaschinen in Europa eingesetzt. Es wurden Vorführungen in Frankreich, Deutschland, Österreich, Polen, Ungarn, Kroatien, Rumänien und Bulgarien durchgeführt. Ziel war es, den Kunden in den Hauptmärkten die Maestro TX zu zeigen und vor Ort Erfahrungen mit dem Maschinentyp zu sammeln.
In der Vorserie liefen drei Maestro 7 TX – zwei in Frankreich und eine in Ungarn. Besonders in diesen Märkten sind die „Universalkünstler“ aufgrund der vielfältigen Einsatzzwecke sehr gefragt.