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Starker Partner für die Landwirtschaft

Die Firma Jerković D.o.o. ist einer der wichtigsten autorisierten Service- und Vertriebspartner in Kroatien und vertreibt neben Landtechnik von HORSCH auch Produkte anderer Hersteller. In mehr als 50 Jahren hat die Familie Jerković mit dem Verkauf und Service von Landmaschinen ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut.

Alojzije  Jerković kommt aus Koška, einer kleinen Ortschaft in der Region Slawonien in Ostkroatien. Hier führt er bereits in dritter Generation das Familienunternehmen Jerković D.o.o. Neben dem Vertrieb und Service von Landmaschinen betreibt die Familie auch Landwirtschaft auf einem eigenen Betrieb mit 230 Hektar Fläche.

Die Geschichte der Firma Jerković reicht bis ins Jahr 1958 zurück, als sein Großvater mit dem Import und dem Verkauf landwirtschaftlicher Maschinen begann. In den 60er Jahren übernahm sein Vater den Betrieb. Seit 1970 ist die Firma als Vertriebs- und Servicepartner am Markt tätig und autorisierter Handelsvertreter für Landmaschinen in Ostkroatien. „Mein Vater hat damals mit dem Vertrieb von gebrauchten Landmaschinen und Traktoren begonnen und das ausgebaut. Angefangen hat er mit Traktoren von Steyr und gebrauchten Erntemaschinen und Mähdreschern von Claas, die er aus Deutschland und Österreich importiert hat. Damals war er Serviceleiter für das heutige Ex-Jugoslawien.“
Ende der 80er Jahre, nach seinem Militärdienst, absolvierte Alojzije Jerković eine Ausbildung zum Mechaniker für Landmaschinen. Um Praxiserfahrung zu sammeln, ging er nach St. Valentin zu Steyr. „In der Werkstatt habe ich mir viel Wissen angeeignet, habe zusätzlich alle technischen Lehrgänge zu den Maschinen und Traktoren in den Sprachen serbisch, kroatisch und slowenisch gemacht, um die technische Unterstützung für unsere Kunden gewährleisten zu können.“ Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum der Firma Jerković stieg er dann in den Familienbetrieb ein. In dieser Zeit entstand über Alojzijes Vater der Kontakt zu Claas. So kam eine erste Zusammenarbeit zustande und die Firma Jerković begann, gebrauchte Mähdrescher, Strohpressen usw. zu verkaufen. „Ende der 90er Jahre wurden wir Subpartner und B-Händler für Claas-Produkte. Seit 2012 sind wir sogar A-Händler.“
Im Jahr 2019 wurde auf einem 2,8 ha großen Grundstück ein neuer Standort mit einem Gebäude mit ca. 2.000 m2 gebaut, inklusive eines 700 m2 großen, vollausgestatteten Ersatzteillagers. Hier befinden sich auch die Büros, Werkstätten mit einer Vollausstattung an Werkzeugen sowie eine (in diesem Jahr neu eröffnete) 750 m2 große Waschhalle für Landmaschinen. „Wir verfügen über alle nötigen Lizenzen und ein umfangreiches Ersatzteillager, um die Landwirte optimal zu unterstützen und einen guten Service zu leisten. Außerdem haben wir einen umfassenden Bestand an Werkzeug, Autos und professionellen Mitarbeitenden, die sich um alle Belange unserer Kunden kümmern.“ Mittlerweile beschäftigt Alojzije  Jerković 25 Mitarbeiter in seiner Firma und bekannte landwirtschaftliche Unternehmen wie Žito oder Belje, PPK Valpovo, PPK Kutjevo, Krnjak sind große Abnehmer der Maschinen.

Zusammenarbeit mit HORSCH

2006 besuchte Alojzije  das erste Mal HORSCH in Schwandorf. „Nach dem Besuch erzählte ich meinem Vater, dass HORSCH Landwirtschaft ohne Pflug betreibt. Daraufhin hat er gelacht und gemeint: Alojzije , das ist bei uns schwierig, weil die Böden zu unterschiedlich sind. Hier mussten wir erst eigene Erfahrungen machen und uns eine Meinung bilden“, lacht Alojzije. Anfangs musste hier natürlich viel Vorarbeit geleistet werden, um den Leuten zu zeigen, dass eine Bodenbearbeitung auch ohne Pflug möglich sei und welche Vorteile das mit sich bringe, so Alojzije. „2008/2009 stellte sich Zoltan Kurunci, der damals den Vertrieb von HORSCH Maschinen in unserem Gebiet übernommen hatte, bei uns vor. Und so entstand eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Einfach war es am Anfang nicht, da zu dieser Zeit bei uns kaum jemand HORSCH kannte. Das hat sich mittlerweile geändert.“
Das Verkaufsgebiet, das die Firma Jerković aktuell abdeckt, ist ca. 180 x 130 km groß. Es liegt zwischen West- und Mittelkroatien, Ungarn, Serbien und Bosnien in der pannonischen Tiefebene. „Hier in unserer Region befinden sich die meisten und größten landwirtschaftlichen Flächen mit den großen Betrieben und Firmen mit ca. 7.000, 8.000 oder 10.000 Hektar. Die größten haben sogar zum Teil 22.000 bis 25.000 Hektar. Doch die großen, marktbeherrschenden Betriebe sind eher in der Unterzahl. Der Großteil sind Familien- und Kleinstbetriebe mit Größen zwischen 120 bis 250 Hektar. Einige haben zusätzlich zum Ackerbau Tierzucht, Milchproduktion oder Obstbäume.“

Landwirtschaft und ihre Zukunft in Kroatien

In Kroatien wird sehr viel Landwirtschaft betrieben. Rund zwei Drittel der Fläche werden agrarisch genutzt. Die Böden im pannonischen Tal sind sehr fruchtbar, vor allem im Save-Drau-Zwischenstromland. In diesem Dreieck zwischen den Flüssen Drau, Donau und Save gibt es hauptsächlich schwarze Tonböden, die sehr fruchtbar, aber schwer zu bearbeiten sind, so Alojzije. In der Nähe der Flüsse sind es eher sandige Böden.
Die wichtigsten Kulturen in Kroatien sind unter anderem (Saatgut-)Weizen, Sonnenblumen, Sojabohnen, Gerste, Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Aber in den klimatisch günstigen Lagen gibt es auch Sonderkulturen und Obstanbau. „Die Böden sind vor allem für den Zuckerrübenanbau sehr gut geeignet. Raps wurde lange Zeit nicht angebaut, das hat sich aber in den letzten zehn Jahren geändert. Die neue Gesetzgebung zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Insektiziden macht den Anbau von Raps aber nicht gerade leichter. Zusätzlich wird hier vermehrt Braugerste angebaut und auch Industriehanf findet man immer öfter auf den Feldern.“ 
Aber auch in Kroatien spüren die Landwirte die zum Teil starken klimatischen Veränderungen. „Wir hatten in diesem Jahr mit wesentlich mehr Trockenheit zu kämpfen als in den vergangenen Jahren. Paradoxerweise haben wir ebenfalls viel Regen gehabt, aber leider nicht im Frühjahr, wo wir ihn gebraucht hätten. Zur Erntezeit, wo Regen eher ungünstig ist, hatten wir dann ungefähr 200 l/m2 innerhalb weniger Tage. Das war sehr problematisch. Im Jahresdurchschnitt hatten wir 650 l/m2.“ Durch die Veränderungen des Klimas verändert sich auch die Landwirtschaft. Auch in Kroatien versucht man, neue Wege zu gehen, um die Erträge in Zukunft zu sichern. „Neue innovative Technik, Methoden in der Bodenbearbeitung und der Schutz der Mikroorganismen im Boden sind unerlässlich, um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Da geht es auch darum, das Wasser im Boden zu halten, damit er nicht austrocknet, oder Arbeitsgänge effizienter zu gestalten.“ Die Regierung subventioniert die Landwirtschaft in Kroatien. Das sei sehr hilfreich und für die Investitionen der Landwirte seien die aktuell gestiegenen Preise auch nicht schlecht, so Alojzije. So könnten sie etwas verdienen bzw. für schwierigere Jahre zur Seite legen und Rücklagen schaffen. „Ewig darf das aber auch nicht so weiter gehen. Da müssen sich die Preise wieder normalisieren.“

Kundenzufriedenheit als Erfolgsgeheimnis

Auch das Thema Service wird bei Alojzije Jerković und seinem Team großgeschrieben. „Die Zufriedenheit der Kunden ist uns sehr wichtig und wir versuchen immer, deren Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen“.
In seinen Werkstätten repariert er die Landmaschinen der Kunden. Zudem hat er 14 Fahrzeuge am Betrieb, darunter zwei große Sprinter mit kompletter Werkzeugausstattung. „So ist jeder unserer Mechaniker flexibel und hat immer ein Auto zur Verfügung, mit dem er zu unseren Kunden fahren kann, wenn es Probleme gibt. Und wir können im gesamten Gebiet optimalen Service gewährleisten. Denn nicht jeder Kunde kann mit seiner Maschine in unsere Werkstatt fahren. Denken Sie nur mal an eine 8-m-Pronto. Hier fahren wir immer zu unseren Kunden auf den Betrieb oder aufs Feld. Kunden mit kleineren und leichteren Maschinen, die für den Straßentransport geeignet sind, kommen auch zu uns.“
Die Firma Jerković bietet im Dezember für jeden ihrer Kunden einen sogenannten Wintercheck für die Maschinen. Hier werden die Maschinen überprüft und können sogar in der neu gebauten Waschhalle gewaschen werden. „In den kalten Monaten ist das Waschen der Maschinen nicht so einfach. Dafür kommen sie dann zu uns. Zusätzlich haben wir hier an unserem neuen Standort ein großes Ersatzteillager, wo wir für die Kunden alles bieten: vom Verschleißteilservice, über Computer und Monitore bis hin zu Antriebsmotoren etc.“
Um ein Ersatzteil aus Deutschland zu bekommen, brauche es in dringenden Fällen nur 24 Stunden, ansonsten greife man auf Bestellungen über Wochenlieferungen aus Deutschland zurück. „Wir haben außerdem, wenn es mal schnell gehen muss, immer Ersatzmaschinen in der Firma – eine Pronto, eine Express, einen Grubber und eine Scheibenegge. So können wir den Kunden, wenn deren Maschine nicht rechtzeitig repariert werden kann, kurzfristig aushelfen.“

 

Zusätzlich, um den Service zu komplettieren, bietet das Unternehmen für die Kunden Bodenuntersuchungen an. Hierfür haben sie ein Geländefahrzeug mit einer Sonde zur Probenentnahme. „Mit den Ergebnissen können wir dann Empfehlungen aussprechen, wie man kostengünstig, effizient und umweltschonend düngen kann. Denn nur durch die optimal versorgte Kulturpflanze können hohe Erträge und wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden.“

Die Richtung, die man in Kroatien einschlägt, geht also hin zur Digitalisierung, Nährstoffanalyse, um teilflächenspezifisch Nährstoffe auszubringen usw. „Uns ist es wichtig, dem Kunden nicht nur einen Grubber oder eine Scheibenegge zu verkaufen, sondern auch zu analysieren, was er braucht, um optimal Landwirtschaft betreiben zu können. Dafür bilden wir unsere Leute natürlich auch aus. Wir schulen regelmäßig gemeinsam mit unseren Lieferanten, damit die über die neuesten Erkenntnisse sprechen können und vom Wissen und der Erfahrung der HORSCH Servicemitarbeiter profitieren.“
Eine weitere wichtige Aufgabe als Händler sei es dann, diese Erkenntnisse und Informationen an den Landwirt zu bringen. „Dafür bieten wir bei uns auch Schulungen für die Landwirte an. Wir haben extra einen Raum mit Platz für ca. 45 Personen, der bestens ausgestattet ist (Leinwand, Internet, Projektor etc.). Für jeden Käufer ist mindestens ein Schulungstag im Kaufpreis inklusive. Sie lernen den Umgang mit den Maschinen und können diese am Ende besser bedienen und Fehler vermeiden.“
​​​​​​​Die Firma Jerković folgt immer den aktuellen Trends und Innovationen aus dem Bereich Landwirtschaft und bringt ihr umfangreiches Wissen und positive Erfahrungen, die sie unter anderem in den Nachbarländern sammelt, nach Kroatien. Neue Investitionen führen außerdem zu einer besseren Positionierung. So ist man für den kroatischen Markt gut aufgestellt und das Wissen und die Erfahrungen der Firma kommen bei den Kunden gut an.