SIMA 2022: Fokus auf die großen Trends

Die erste internationale Messe nach Corona war auch die Chance für einen Neustart. Daher wurde das HORSCH Standkonzept angepasst und dem Café HORSCH mehr Platz eingeräumt. „Wir wollten die Kundenbeziehungen in den Mittelpunkt des Standes stellen, da diese für uns auch im normalen Geschäftsleben sehr wichtig sind“, betont Judith Ehmann-Leeb. „Bei mehr als 3.000 Kontakten konnten wir durchaus Tendenzen erkennen, wo die Reise in Sachen Technik nach Meinung der französischen Landwirte hingeht.

Betriebsmittelkosten

Die Kosten für landwirtschaftliche Betriebsmittel werden ein immer wichtigeres Thema, das die Veränderung der Ackerbaumethoden massiv beeinflusst. Viele Fragen kamen auch zur Spritzqualität: Düsen mit 25 cm Abstand, Spot-Spraying und Bandspritzung. Der Trend geht sehr stark in diese Richtung und wir haben das Gefühl, dass die herkömmlichen, niedrigtechnisierten Spritzen weniger nachgefragt werden. Was die Bandspritzung angeht, ist unser neues Düsenhaltersystem bei den Produzenten von Kartoffeln und Zuckerrüben auf großes Interesse gestoßen. Auch Spot-Spraying war ein Thema, das von manchen Herstellern sehr intensiv beworben wurde. Wir verfolgen diese Entwicklungen, sind aber der Meinung, dass die aktuellen Lösungen noch nicht präzise genug arbeiten und daher noch nicht marktreif sind. Tatsächlich liegt die Erfolgsrate bei unter 60 %.

Ultraflache Bodenbearbeitung im Kommen

Die Fragen rund um das Thema Unkrautbekämpfung betreffen natürlich auch die Produkte der Hybrid-Landwirtschaft. Die Hersteller bieten vermehrt präzise Hackstriegel mit einzelnen Federn und schwereren Rahmen an. Oberflächengrubber sind sehr beliebt und waren auf vielen Ständen zu finden. Warum? Die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und Weidelgras ist bei den Landwirten ein wichtiges Thema. Die Methoden gehen hin zu einer oberflächlichen Bearbeitung, um das Saatbett zu bereiten und die Unkrautsamen wieder zum Keimen zu bringen, ohne sie zu tief einzugraben. Auch die Strohverteilung im Bereich Direktsaat erlebt ein Revival. Mit der Cultro TC bieten wir ein Werkzeug, mit dem man bei hohen Geschwindigkeiten in Getreide-, Raps-, Sonnenblumen- und Maisstoppeln arbeiten kann und das das Stroh dank des drei-reihigen Striegels gut verteilt. Durch ihre Vielseitigkeit kann sie ein falsches Saatbett mit 1-2 cm Tiefe schaffen oder die Deckfrüchte im Herbst mit einem leistungsstarken Gerät umbrechen.

Veränderungen bei der Aussaat

Das Interesse an Direktsaat scheint abzunehmen – bei den Herstellern und auch bei unseren Kunden. Es entwickelt sich vielmehr ein größeres Interesse an Zinkensämaschinen. So kaufen einige Landwirte gemeinsam Technik, um so eine große Bandbreite an Sämaschinen abdecken zu können, die an alle Bedingungen angepasst ist. Das erklärt auch die Begeisterung für Fronttanks. Die Möglichkeit, hinter dem Schlepper eine Vielzahl von leichten und einfach zu bedienenden Geräten anzuhängen wie den Finer SL oder den Sprinter SL und so auch in schwierigeren Bedingungen zurechtzukommen und das alles zu einem günstigeren Preis als für Geräte mit Hecktank, ist verführerisch.
Aufgrund des Arbeitskräftemangels, der kurzen optimalen Aussaatfenster und der Schädlingsproblematiken kaufen Landwirte einfach zu handhabende und schnelle Geräte, die die Einarbeitung von verschiedenen Produkten während der Saat ermöglichen. So drehten sich viele Gespräche am Stand um die Pronto DC mit mehreren Tanks und um die Einzelkornsämaschine Maestro TX mit ihrem Teleskopfahrwerk.

Auf der SIMA 2022 konnten wir endlich wieder mit den Landwirten in persönlichen Kontakt treten und mehr als 12 Neuheiten präsentieren.