
Fokus auf den Focus
Auf die Entscheidung, pfluglos zu arbeiten, folgt meist gleich der nächste Schritt: die Reduzierung der Überfahrten auf dem Feld bzw. die Kombination von Bodenbearbeitung und Aussaat in nur einer Überfahrt. Eine Maschine, die das kann, ist der HORSCH Focus. Inzwischen ist sie nicht nur für große Betriebe interessant, sondern mehr und mehr für mittlere Familienbetriebe. So war auch für Mariusz Podulka nach der Umstellung auf pfluglose Bearbeitung der Focus die Lösung für sein Betriebsmodell.
Mariusz Podulka leitet als Eigentümer einen Familienbetrieb mit ca. 200 ha reinem Ackerbau. Das heißt, er erledigt fast alle Arbeiten auf dem Feld selbst. Nur während des Dreschens helfen ein Mitarbeiter oder sein Schwiegervater bei der Abfuhr des Getreides.
Der Hof liegt in der Region Schlesien, im Südwesten von Polen. Die Durchschnittsniederschläge sind mit 600 bis 700 mm recht hoch. Auf seinen mittleren bis leichten Böden baut der Landwirt zwei Hauptfrüchte an: Raps und Getreide. Der Betrieb besteht aus mehreren Schlägen von 0,6 bis über 20 ha. Aus diesem Grund entschied sich der Landwirt für eine Drei-Meter-Version des Focus.
Betrieb: Eigentümer-geführt, ca. 200 ha
Standort: Süd-West Polen, Schlesien
Boden: mittlere bis leichte Böden, ca. 60 bis 70 Bodenpunkte (polnische Bodenklasse 3-4)
Lage: meist flach, teilweise hügelig
Kulturen: Winterweizen, Raps, neu: Soja mit 30 cm Reihenabstand anstelle von Zwischenfrüchten
Seine Böden eignen sich gut für das pfluglose Verfahren. Nachdem er den Betrieb von den Eltern übernommen und vergrößert hatte, entschied sich Podulka daher gegen die wendende Bodenbearbeitung und begann, tief zu mischen und Schritt für Schritt die Überfahrten zu reduzieren. „Ich habe gesehen, dass Landwirte auf größeren Betrieben die pfluglose Technik erfolgreich nutzen. Und ich war überzeugt, dass auch ich auf meinem Betrieb durch dieses Verfahren stabile Erträge erreichen und die Bodenstruktur und den Humusgehalt auf hohem Niveau halten könnte – und das mit möglichst wenig Arbeitsaufwand. In unserer Gegend war ich einer der ersten Landwirte, der auf pfluglose Bearbeitung umstellte“, erklärt Mariusz Podulka seine Beweggründe.
Der polnische Landwirt baut in seiner Fruchtfolge Raps und Getreide, vor allem Weizen, an. In diesem Jahr waren es 60 ha Raps, 110 ha Weizen and 30 ha Soja. Eigentlich wollte er im Rahmen von Greening den Anbau von Zwischenfrüchten auf seinen Felder einführen, entschied sich nach einem Testlauf im letzten Jahr dann doch für den Anbau von Soja. Mit dem Focus kann man nach Soja direkt Getreide in die Stoppel säen, ohne dass die Maschine durch zu viele Rückstände verstopft. Seiner Meinung nach ist Soja eine gute Erweiterung der Fruchtfolge und es ist einfacher, nach Soja wieder eine Hauptfrucht zu säen.
Beim Nachbarn abgeschaut
Allerdings war der Focus nicht von Anfang an das Mittel der Wahl des Landwirts. Zunächst arbeitete er mit seiner alten Sämaschine und einem Zinkengrubber. Diese Lösung war jedoch mit einigem Aufwand verbunden – es wurden zwei Schlepper und zwei Fahrer benötigt. Im nächsten Jahr beauftragte Mariusz Podulka dann einen Lohnunternehmer, der mit seiner Maschine in einem Arbeitsgang tief lockern und säen sollte. Während der nächsten drei Jahre testete er drei verschiedene Sämaschinen. Wirklich zufrieden war der Landwirt mit den Ergebnissen jedoch nicht. Schließlich säte der Nachbar, ein Großbetrieb, für ihn Raps und Weizen mit einem HORSCH Focus 6 TD. Das war dann auch die Lösung, nach der Mariusz Podulka gesucht hatte: „Der Aufgang hat mich voll überzeugt. Darüber hinaus hat die Maschine in einer Überfahrt gleich drei Arbeitsgänge erledigt: Bodenbearbeitung, Düngung und Aussaat. Für mich ist das sehr wichtig. Ich arbeite allein und diese Technik passt genau zu meinen Bedingungen“, erklärt der Landwirt.
Auch wegen seiner klein strukurierten Felder braucht Mariusz Podulka eine Maschine, die einerseits wendig ist, aber andererseits auch groß genug, um die größeren Parzellen mit Lockerung und Aussaat zügig bearbeiten zu können. „Als ich meinen Händler nach einem Focus in 3 m Arbeitsbreite fragte, sagte er mir, dass er nicht genau wisse, wann er diese kleinere Maschine bekommen würde. Letztlich musste ich drei Jahre gewartet. Aber ich habe es nicht bereut. Ich habe endlich eine Maschine gefunden, mit der ich meine ganzen Felder selbst komplett bearbeiten kann. In dieser ersten Saison habe ich schon über 220 ha gemacht“, erläutert der Landwirt stolz.
Mit 3 m auf 200 ha
Der HORSCH Focus 3 TD hat einen 2.100-Liter-Tank für Dünger und einen 1.400-Liter-Tank für Saatgut. Laut Mariusz Podulka reicht das völlig, um den Großteil seiner Schläge mit einer Befüllung zu bearbeiten. Da zwischen seinen Felder oft ein paar Kilometer liegen, ist es ihm wichtig, einen Schlag fertig machen zu können.
Trotz der auf den ersten Blick geringen Arbeitsbreite schafft es der Landwirt, pro Tag bis zu 20 ha zu säen. Säen mit dem Focus beinhaltet zusätzlich, das der Boden gelockert und präzise Dünger ausgebracht wird. Zwei Arbeitsgänge werden also eingespart. Auch auf die exakte Platzierung des Düngers legt der Landwirt großen Wert, damit dieser schnell für die Pflanzen verfügbar ist.

Die Zinken des HORSCH Focus können bis 30 cm tief arbeiten. Dazu ist natürlich ein Schlepper mit ausreichend Leistung erforderlich. Mariusz Podulka war zunächst nicht sicher, ob er mit seinem New Holland T7.170 die optimale Arbeitsgeschwindigkeit einhalten könnte. Nach den ersten Hektaren zeigte sich jedoch, dass die Schlepperleistung auf den meisten Schlägen völlig ausreichend war. „Auf flachen Parzellen reichen die 170 PS, um mit 10 bis 11 km/h Arbeitsgeschwindigkeit in einer Tiefe bis 21 cm zu arbeiten“, bestätigt der Landwirt. Trotzdem denkt Mariusz Podulka für die Zukunft über einen größeren Schlepper nach, um auch auf den mittelschweren Äckern mit Steinen problemlos mit 10 km/h arbeiten zu können. Auch dort bewährt sich die robuste Bauweise des Focus. „Die Nachbarn haben mir erzählt, dass es auf meinen steinigen Felder klingt wie bei einer kleinen Explosion, wenn ich mit dem Focus drüberfahre. Aber bis jetzt ist kein Zinken abgebrochen“, schmunzelt Mariusz Podulka.
Manche Schläge sind bis zu 30 km vom Hof entfernt. Für den Landwirt ist es deshalb wichtig, dass sich der Focus 3 TD schnell für Arbeit und Transport vorbereiten lässt. Das Schleppergetriebe ist für eine maximale Geschwindigkeit von 50 km/h ausgelegt. Daher war Mariusz Podulka anfangs etwas besorgt wegen der Höhe des Focus. Aber dank des großen Reifenpackers läuft die Maschine sehr stabil.
In bearbeitete Stoppel oder… direkt
Ein weiterer Pluspunkt des Focus ist für Mariusz Podulka die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen Raps sogar direkt in die Getreidestoppel zu säen. Seit dem ersten Einsatzjahr macht Mariusz Podulka nur noch einen oder zwei Arbeitsgänge. Direkt nach dem Mähdrescher nutzt er eine Kurzscheibenegge und danach läuft nur noch der Focus. Die Aussaat von Raps direkt in kurze Stoppeln nach Getreide hat hervorragend funktioniert. Winterweizen wurde spät gesät, nach dem 10. Oktober, mit 100 kg Unterfußdüngung. Trotzdem sieht der Aufgang mittlerweile hervorragend aus. „Besser als auf den benachbarten Feldern, auf denen gepflügt wurde“, kommentiert Mariusz Podulka stolz.
Diese Erfahrungen überzeugten den Landwirt von seiner neuen Sämaschine und mittlerweile sät er sämtliche Flächen nur noch mit dem Focus. Die alte Sämaschine wird nicht mehr genutzt. „Nach dem Dreschen nur noch zweimal mit Maschinen aufs Feld zu fahren, schont natürlich den Boden. Für mich heißt das aber auch, dass ich es locker schaffe, meine ganzen Felder zu säen“, fasst Mariusz Podulka zusammen.
Für den Landwirt aus Schlesien sind all diese Gründe und natürlich die präzise Düngung die Hauptfaktoren, um stabile und gleichmäßige Aufläufe zu erreichen – die Basis für sichere Erträge auf hohem Niveau.
Mit dem Focus direkt zu säen, ist sinnvoll, wenn nur wenig Rückstände da sind. Dafür sorgt Mariusz Podulka beim ersten Bodenbearbeitungsschritt, d.h. nach beim Dreschen. Da hier sehr gute Bedingungen geschaffen werden, kann der Landwirt problemlos LD Scharspitzen nutzen. Auf den mittleren und leichten Böden von Mariusz Podulkas Betrieb verschleißen diese nur wenig. Die Unterhaltskosten sind also gering – für den Landwirt ein weiterer Vorteil des Focus.

Touch 1200 für alles
Für die Bedienung des Focus 3 TD hat der polnische Landwirt das größte Terminal Touch 1200 gewählt – aus einem einfachen Grund: Er nutzt es auch zum Bedienen der Spritze, die nicht von HORSCH, aber mit Isobus ausgestattet ist. So kann er nochmals Kosten einsparen. In der Schlepperkabine hängt nur ein Terminal und der Landwirt kann den Schlepper, der nicht mit einem eigenen Terminal ausgestattet ist, ohne Probleme für alle Maschinen nutzen. Dank der Möglichkeit, den Bildschirm zu teilen, kann man parallel die Einstellungen der Sämaschine während der Arbeit sehen und nach Ankoppeln der Spritze auch die Karte, die die Position und die bearbeitete Fläche zeigt. Das Abdrehen des Focus funktioniert laut Mariusz Podulka problemlos. Sein Urteil: „Eine einfache Maschine – in Sachen Bedienung genauso wie bei der Wartung.“ Auch das Wechseln der Säschiene geht schnell und reibungslos. Mit der Säschiene mit 30 cm Reihenabstand lässt sich nicht nur Raps sehr gut säen. Auch für Soja funktioniert das System hervorragend.