Mobilität mit Schlagkraft
Die Taro 6 SL Säschienen werden in Kombination mit dem Fronttank HORSCH Partner in der Front des Traktors gefahren. Letzterer sorgt mit einem Volumen von 1600 Litern oder 2200 Litern für eine optimale Gewichtsverteilung des Gespanns.
Bei der Entwicklung der HORSCH Serto hat man schnell die Anforderungen für eine Maschine erkannt, die ohne Vorwerkzeuge und ausschließlich für das Säen ausgestattet ist. Besonders in Regionen mit kleineren Strukturen und bei ökologisch wirtschaftenden Betrieben gab es hierfür großes Interesse – auch was die Flexibilität bei Reihenabständen angeht. Das Ergebnis dieser Erfahrung war, dass die Kombination eigentlich immer aus einem Packer und Säscharen bestehen muss. Die Packervarianten garantieren eine gleichmäßige Rückverfestigung und somit gleiche Bedingungen für jedes Säschar. So werden wiederum identische Bedingungen für jedes Korn geschaffen, diese werden präzise abgelegt und ein gleichmäßiger Feldaufgang entsteht.
Die Taro 6 SL besitzt einen RollFlex Packer oder Trapezringpacker, TurboDisc Säschare der 3. Generation und interessante Ausstattungsmöglichkeiten, um auch diese Maschine an die individuellen Kundenbedürfnisse anzupassen. Charakteristisch für die Maschine ist ihr geringes Eigengewicht von rund 3.000 kg (abhängig von der Ausstattung) bei einer Arbeitsbreite von 6 m. Durch die hohe Variabilität an Reihenabständen wie 12,5 cm, 15 cm, 25 cm und 30 cm lässt sich die Taro SL individuell an jeden Standort anpassen. Die optionale selektive Verschlauchung der zwei Verteilertürme und ein HORSCH Partner mit Halbseitenabschaltung erlauben ganz einfach das Wechseln von 12,5 cm (15 cm) zu 25 cm (30 cm) Reihenabstand. Der direkte Anbau im Drei-Punkt und die allgemein sehr kurze, leichte Säschiene vermeiden einen Seitenzug beim Drillen am Hang. Dies ist besonders bei großen Reihenabständen interessant, denn es ist eine Voraussetzung für die präzise mechanische Unkrautbekämpfung mit einer Hacke. Perfekte Saatgutablage und die Trennung von Saatbettbereitung und Aussaat, sprich die Möglichkeit der Blindsaat, machen die Taro SL besonders interessant für Betriebe, die im Bereich Hybrid Farming oder im Öko-Landbau aktiv sind.
Zusätzlich hat man in niederschlagsreichen Jahren durch das abgesetzte Verfahren, also eine getrennte Bodenbearbeitung und Aussaat, neue Aussaatfenster zur Verfügung.
Die Taro HD ist – anders als die Taro SL – mit einem Reifenpacker ausgerüstet. Dieser sorgt für optimale Tiefenführung, Feinerdeproduktion und Rückverfestigung. Die Saatgutablage übernimmt hier das PowerDisc Schar. Das Parallelogramm geführte Doppelscheibenschar verfügt über einen sehr hohen Schardruck bis zu 150 kg pro Einzelschar. Zusammen mit dem höheren Eigengewicht der Taro HD im Vergleich zur Taro SL liegt der Einsatzschwerpunkt vor allem auf schweren, teilweise groben Böden.
Ein Praktiker berichtet: Johann Grötzinger, ökologischer Ackerbaubetrieb, Niederbayern
Johann Grötzinger stieg nach seinem Zivildienst beim Rettungsdienst in den für die Region typischen Mischbetrieb der Familie mit ein. Der Betrieb war bereits 1989 auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt worden. Mittlerweile betreibt er seinen Ackerbaubetrieb mit Biogasanlage und sehr vielfältiger, besonderer Fruchtfolge – mit dem Ziel, sich von der breiten Masse abzuheben. Für den Anbau seiner Feldfrüchte nutzt er zur Aussaat eine Kombination aus Taro 6 SL, Fronttank Partner FT und Maestro 9 RX:
„In unserem Betrieb „Voi Guad BIO“ bauen wir viele verschiedene Kulturen an, unter anderem Dinkel, Zuckermais, Hafer, Lein, Erbsen und einige mehr. Für die Vereinzelung von Zuckermais haben wir uns in einer Kooperation mit einem anderen Betrieb zusammen eine Maestro RX von HORSCH gekauft mit 75 cm Reihenabstand und AutoForce*.
*Die Schardruckregelung HORSCH AutoForce ermöglicht eine permanente, automatische Anpassung des Schardrucks nach vorgewählten Parametern. Dadurch werden Bodenunterschiede bzw. unterschiedliche Bodenbedingungen kontinuierlich ausgeglichen.) Mit der Maestro säen wir hauptsächlich unseren Zuckermais. Zuckermais ist sehr empfindlich. Das Korn hat wenig Stärke und dadurch wenig Energie, um aufzulaufen, was hohe Anforderungen an die Technik stellt. Mit unserer vorherigen Maschine konnten wir ihn nicht so säen, dass er gut aufgegangen ist. Durch die Maestro haben wir eine hervorragende Technik zur Vereinzelung, eine sehr präzise Saatguteinbettung und dadurch auch einen guten Feldaufgang. Und die Ernteergebnisse sind jetzt sehr zufriedenstellend.
Außerdem haben wir seit diesem Jahr eine Taro 6 SL mit einem Partner 2000 FT. Mit dem Doppeltank können wir sehr gut verschiedene Mischungen ausbringen, wie zum Beispiel Wintererbsen & Triticale oder Kleegras in Verbindung mit elementarem Schwefel als Düngemittel. So wird das Milieu um das Saatkorn etwas versäuert und die Feinwurzeln können Mikronährstoffe aus dem Boden besser aufnehmen, was zu einer schnelleren und besseren Frühentwicklung der Pflanzen führt.
Mit dem Doppeltank haben wir viele Möglichkeiten für den Einsatz von zwei Komponenten, was mir persönlich auch sehr viel Spaß macht, weil ich zwei verschiedene Saatgutarten – sowohl klein- als auch grobkörnig – getrennt voneinander dosieren kann. So stimmt die Ausbringmenge immer zu 100 % und kommt perfekt beim Säschar an, ohne dass man es vorher mischen muss oder es sich selbst im Tank entmischen kann.
Die Taro 6 SL mit selektiver Verschlauchung will ich vor allem für den Sojaanbau mit doppeltem Reihenabstand nutzen, für alle andere Kulturen arbeite ich mit dem normalen Reihenabstand. Aber auch hier wollen wir zukünftig noch weitere Ideen ausprobieren und umsetzen.
Was mir bei der Taro außerdem sehr gut gefällt: Wir haben zwar teils sehr gute Flächenstrukturen, aber eben auch sehr kleine, unförmige Schläge. Mit der Taro ist man sehr wendig unterwegs und sie ist auch schnell eingesetzt. Um meine Einstellungen für Sätiefe oder Schardruck vorzunehmen, brauche ich nicht viel Zeit.
Vor der Taro hatten wir eine gezogene Universaldrillmaschine mit Scheibenfeld. Die hohe Wendigkeit und schnelle Einsatzbereitschaft, aber auch die neuen Möglichkeiten der Scheinsaat haben mich sehr schnell von der neuen Technik überzeugt.
Zwar hat man jetzt mit der Saatbettbereitung einen Arbeitsgang mehr, aber ich brauche eben auch nur 3 bis 4 l Kraftstoff pro Hektar bei der Aussaat mit meinem 160-PS-Traktor und der 6 m breiten Säschiene. Durch die Aussaat zu einem idealen Zeitpunkt habe ich immer ein schönes Saatbeet, optimale Keimbedingungen und einen super Feldaufgang. Das alles gleicht den einen Arbeitsgang mehr wieder aus. Dank des Trapezringpackers gelingt auch eine Aussaat in ein für bayerische Verhältnisse nicht perfekt hergerichtetes Saatbett.
Für uns ist die Kombination der Maschinen, so wie wir sie jetzt im Betrieb nutzen, eine ideale runde Sache, um alles umzusetzen, was wir vorhaben. Und wir sind eben auch für künftige Herausforderungen bestens gewappnet.“