Home » Ausgabe 22-2021 » Aktuelles » Bandspritzung mit einer Flächenspritze

Bandspritzung mit einer Flächenspritze

In diesem Frühjahr startete HORSCH zusammen mit dem Julius-Kühn-Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, dem Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen und der Hentschel System GmbH ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Projekt, das Verfahren zur kombinierten chemisch-mechanischen und mechanischen Unkrautbekämpfung vorantreiben soll.

Eine der zentralen Aufgaben von HORSCH in diesem Projekt ist die Entwicklung einer automatischen Reihenführung für unsere Pflanzenschutztechnik. Diese Steuerung wird die Düse und somit das Applikationsband automatisch über der Reihe führen. Weitere Inhalte des Projektes sind die richtige Düsenwahl in Bezug auf die Querverteilung innerhalb des Bandes und die optimale Breite des Sprühbandes für eine sichere Wirkung in Interaktion mit der mechanischen Unkrautbekämpfung zwischen den Reihen. Des Weiteren werden Möglichkeiten untersucht, um verschiedenste Reihenweiten mit einer 25 cm Düsenteilung in diesem Verfahren abzubilden. Das Projekt ist für uns von großem Interesse, um die Entwicklungen zusammen mit unseren Projektpartnern weiter voranzutreiben und für die Praxis zuverlässig und anwendungssicher zu machen.

Die Projektpartner

Die ersten Versuche, mit einer Flächenspritze Zuckerrüben im Band zu applizieren, starteten wir Anfang 2018. In den folgenden Jahren testeten und optimierten ausgewählte HORSCH Kunden dieses Verfahren auf ihren Betrieben. Die Herausforderung dabei liegt im exakten Anschlussfahren bei der Aussaat. Weichen die Reihenweiten zwischen den Anschlussfahrten von der Reihenweite in der Sämaschine ab, funktioniert das Verfahren nicht. Alle Reihenabstände müssen absolut identisch sein. Die Praktiker zeigen uns immer wieder auf beeindruckende Art und Weise, wie präzise ein RTK gestütztes Säverfahren hinsichtlich des Anschlussfahrens ablaufen kann. Die Spurfindung erfolgt entweder bei der Aussaat Spur an Spur oder mittels vorgeplanter Spuren. Die Spurplanung im Vorfeld bringt bei diesem Verfahren noch einmal ein paar Pluspunkte an Präzision. Eventuell ist auch ein GPS-Empfänger auf der Sä- bzw. Pflanztechnik für die Steuerung bei diesem Bandspritzverfahren vorteilhaft.

Bei der Applikation von Herbiziden im Band spielen die Reihenweite und die Anzahl der Kulturreihen unter der Maschine zwischen den Fahrgassenspuren eine entscheidende Rolle. Diese beiden Kriterien bestimmen die aktiven Düsen im Gestänge. Eine 50 cm Reihe ist bei unserer 25 cm Düsenteilung sehr gut umsetzbar. Auch für die üblichen 75 cm Reihenweite testen wir derzeit Lösungen in den Betrieben und mit unseren anfangs erwähnten Projektpartnern in der Entwicklung mit dem Ziel, möglichst schnell praxistaugliche Nachrüstlösungen anzubieten. Die Bandspritzung im Mais kann im Normalfall mit bestehender Technik umgesetzt werden. Zwischen den Bändern/Reihen erfolgt in den meisten Betrieben eine mechanische Unkrautbekämpfung mit einer Hackmaschine.
Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen ist die Bandspritzung mit einer Pflanzenschutzspritze vor allem bei Zuckerrüben und Kartoffeln interessant. Aber auch andere Reihenkulturen kommen für dieses Verfahren infrage.
Die Erfahrungen und neue Erkenntnisse aus diesem auf drei Jahre ausgelegten Verbundprojekt Bandspritzen mit einer Flächenspritze wollen wir Ihnen hier zukünftig immer wieder vorstellen.