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Technik für Kasachstan

Die Landwirtschaft in Kasachstan entwickelt sich sehr positiv. Doch die Schere zwischen traditionellen sowie hochmodernen und innovativen Betrieben geht immer weiter auseinander. HORSCH ist in Kasachstan seit vielen Jahren erfolgreich. Auch hier ist Kundenindividualisierung in Zusammenarbeit mit dem starken Vertriebspartner CT Agro der Schlüssel zum Erfolg.

Die landwirtschaftliche Fläche in Kasachstan beträgt 22,5 Millionen ha. Der Anteil einzelner Kulturen beträgt 2020: Weizen 11,4 Mio. ha., Gerste 2,8 Mio. ha., Ölkulturen (Lein, Sonnenblumen, Raps, Senf..) 3.0 Mio. ha., Hülsenfrüchte 218.000 ha., Hafer und Mais 252.000 ha., Reis 102.000 ha. Der Rest sind ca. 3.5 Mio. ha Gemüse und Grünland. Der Anteil an Lein ist relativ hoch, da sich die Frucht gut vermarkten lässt und optimal in die Fruchtfolge passt. Der Anteil von Raps ist wegen des enormen Schädlingsdrucks massiv auf etwa eine halbe Million ha gesunken.  

Angebaut werden aufgrund der klimatischen Bedingungen hauptsächlich Sommerungen in einem sehr engen Zeitfenster von der Aussaat meist Anfang/Mitte Mai bis zur Ernte im August und September. Vor allem der optimale Zeitpunkt für den Beginn der Aussaat ist in Kasachstan entscheidend, weil ab Anfang Mai die Temperaturen sehr schnell ansteigen und der Wind sein Übriges tut, um die Felder auszutrocknen. Es gilt also, genau den Tag zu erwischen, an dem man das erste Mal optimal ins Feld fahren kann und noch genug Wasser für gute Keimbedingungen vorfindet. Die Aussaat findet daher meist zwischen dem 10. und dem 25. Mai statt. In der Regel wird mit dem Lein begonnen, dann folgt der Weizen. Umso später die Saat erfolgt, desto tiefer muss gesät werden, um noch den Anschluss an die wichtige Bodenfeuchte zu haben. Das wiederum wirkt sich auch negativ auf den Ertrag aus, da die Pflanzen gleich zu Beginn viel Energie zum Wachstum aufwenden müssen. Der Ertrag bei Weizen liegt in Kasachstan im Durchschnitt bei 2 bis 3 t pro Hektar. Doch hier zeigt sich, wie weit die Schere zwischen modernen Betrieben mit westlicher Technik und den sehr traditionsbehafteten Betrieben mit alter Technik auseinander geht. Letztere ernten im Schnitt nämlich oft nur rund 1 t pro Hektar, während die professionellen Betriebe vereinzelt bei guter Witterung und genug Wasser 6 t erreichen können.

Die Hauptabnehmer für den kasachischen Weizen sind vor allem der Iran, Afghanistan und China, während Lein auch wegen des guten Preises oft nach Deutschland und Belgien verkauft wird.

Gigantische Flächen

Die positive Entwicklung der Landwirtschaft in Kasachstan ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass durch Betriebsaufgaben alter Großbetriebe viele Flächen frei wurden. Investoren setzen seitdem immer mehr auf moderne Technik aus westlichen Ländern. HORSCH konzentriert sich vor allem auf den Norden und Osten des Landes, während im kleinstrukturierten Süden eher einfache Technik aus China ihre Abnehmer findet. In der Landesmitte besteht Kasachstan vor allem aus Wüste und Steppe. Der durchschnittliche HORSCH Kunde im Norden verfügt über rund 40.000 ha Ackerfläche, während ein kleiner kasachischer Landwirt rund 2.000 ha bewirtschaftet. Bei einem Großbetrieb geht die Fläche hoch bis zu gigantischen 500.000 ha.
Ein Anreiz für Investitionen in die kasachische Landwirtschaft waren auch die guten regionalen Getreidepreise von rund 200 Dollar für die Tonne Weizen. Das führte zu großen Ausgaben für moderne Technik, was wiederum zu einer weiteren Ertragssteigerung und weiteren Investitionen geführt hat. Da es aber auch viele Betriebe gibt, die noch Technik aus den 60er Jahren einsetzen und quasi keinerlei Düngung und Pflanzenschutz betreiben, hat das Land nach wie vor ein großes Potential für Wachstum. Der Strukturwandel ist in vollem Gange.
Auch wenn es in den letzten Jahren mehr Regen gab, dominiert Trockenheit das Land und nahezu alle Felder werden per Direktsaat bestellt mit gleichzeitiger Düngung. Dies ist bei den klimatischen Bedingungen im Land einer der Erfolgsgaranten für hohe Erträge. 90 % aller HORSCH Kunden in Kasachstan kaufen entsprechende Sämaschinen. Das ist unter anderem der Sprinter 15 NT. Ihn hat HORSCH nach den ersten Erfahrungen sehr schnell an die Bedürfnisse der dortigen Kundschaft angepasst. So gibt es die 15 m breite Maschine inzwischen für Fest- oder auch Flüssigdünger. Jedem Kunden eine wirklich speziell für ihn, seinen Boden und seine klimatischen Bedingungen angepasste Maschine zu verkaufen, war auch in Kasachstan das Erfolgsgeheimnis. Das Ausbringen und vor allem das perfekte Platzieren des Düngers direkt bei der Aussaat ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Ertragssteigerung in Kasachstan. Diese Merkmale erfüllt auch die Avatar 18 SD mit ihrem in drei Teile unterteilten Tank.
Sehr viele Anfragen nach der neuen HORSCH Einzelkorntechnik mit der neuen AirSpeed Dosiergeneration werden den Erfolg bei der Sätechnik im Land weiter festigen, da in Kasachstan bei Einzelkorn hohe Flächenleistungen entscheidend sind wegen des kurzen Zeitfensters und den extrem großen Schlägen.

Verlässlicher Handelspartner

Auch der Bereich Pflanzenschutz nimmt immer mehr Fahrt auf. Die neue Generation des Leeb 6.280 PT ist bereits in Kasachstan im Einsatz und erreicht enorme Leistungen von bis zu 1.000 ha pro Tag. Einzelne Maschinen sind in dieser Saison schon bei rund 30.000 ha Flächenleistung.
Bodenbearbeitung findet auf kasachischen Flächen sehr reduziert statt - auch hier eher auf Betrieben, die nach westlichem Vorbild arbeiten. Dazu gehört zum Beispiel eine Saatbettvorbereitung mit der Kurzscheibenegge Joker RT. Zur klassischen Bodenbearbeitung im Herbst kommt, wenn überhaupt, dann ein Tiger MT oder Tiger LT zum Einsatz, ebenso zum Umbruch von Brachland. Auch wenn Betriebe stark auf Direktsaat setzen, mit gezielter intensiver Bodenbearbeitung werden Strukturprobleme auf ausgewählten Flächen beseitigt.

Zum Erfolg von HORSCH hat aber auch die sehr gute Partnerschaft mit CT Agro beigetragen. Der Händler hat seine Standorte über ganz Kasachstan verteilt (siehe Karte) und macht seinen Umsatz primär mit Technik von Claas und HORSCH. Vor zehn Jahren begann die Zusammenarbeit mit CT Agro mit dem ersten Sprinter 24 NT, der erstmals speziell auf die Verhältnisse im Land angepasst wurde. Genau dieses Erfolgsgeheimnis von modernster Technik sowie individueller Beratung und perfektem Service durch den Händler führt somit weiter zu einer fortschreitenden Modernisierung im Ackerbau.