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Neue Baureihen bewähren sich in der Praxis

Bei der Einzelkornsätechnik ist HORSCH mit der Maestro seit vielen Jahren erfolgreich auf dem Markt aktiv. Inzwischen läuft von den verschiedenen Baureihen die beachtliche Stückzahl von 50.000 Einheiten in der Praxis. Aber auch in Zukunft will HORSCH hier weiterhin innovativ sein, um den unterschiedlichen Anforderungen weltweit gerecht zu werden.

Dafür gibt es seit Beginn des Jahres die neuen Produktlinien Maestro CV, DV und RV sowie CX und RX als Erweiterungen zu den bisherigen Maschinen. Zur Frühjahraussaat 2021 werden alle Maestro Baureihen auf die neue Dosierergeneration AirVac und AirSpeed umgestellt.

In der vorigen Ausgabe von terraHORSCH (19/2019) berichteten wir bereits über die Neuheiten der neuen Maestro Produktlinien und die Dosierer. Die Maisaussaat 2020 ist mittlerweile beendet, die Bestände sind aufgelaufen und die ersten Berichte der Landwirte vom Feldeinsatz mit diesen Maschinen liegen vor. Interessant war dabei natürlich, wie sich die beiden neuen Dosiersysteme AirVac und AirSpeed in der Praxis bewährt haben. Der Fokus lag dabei vor allem auf dem AirSpeed-Dosierer, da für ihn diese Saison die Serieneinführung anstand. Zurückblickend auf die Aussaatsaison lässt sich festhalten, dass beide Dosiersysteme eine sehr gute Arbeit geleistet haben und die Kunden zufrieden sind.

Die Produktlinien CX und RX sind mit dem AirSpeed-Dosierer ausgestattet. Die Vereinzelung basiert hier auf einem Überdrucksystem. Auf dem Feld funktionierte er zuverlässig sowie reibungslos und machte dabei seinem Namen alle Ehre. Die erforderlichen Einstellungen sind sehr einfach vorzunehmen. Verschiedenste Kornfraktionen und Saatgutgrößen konnten mit nur einer Dosierscheibe gesät werden, ohne dass große Anpassungen am Dosierer nötig waren. Die gesäten Bestände sind sowohl bei Rüben als auch bei Mais sehr gut und gleichmäßig aufgelaufen. Die Längsverteilung der Pflanzen, die durch den Variationskoeffizienten bestimmt wird, liegt bei den besichtigten Beständen durchschnittlich zwischen 7 bis 15 %. Die Fahrgeschwindigkeiten betrugen dabei 12 bis 15 km/h. Unter guten Saatbettbedingungen wurde bei der Aussaat von Mais auch bei Geschwindigkeiten um 18 km/h eine sehr hohe Ablagegenauigkeit erreicht. Wie bei Schusssystemen üblich, zeigte sich im Praxiseinsatz außerdem, dass die Präzision der Kornablage bei langsameren Geschwindigkeiten ungenauer wurde. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der AirSpeed Dosierer für Schnelligkeit und Schlagkraft ausgelegt ist.

Die erste Seriensaison des neuen Vakuum-Dosierers AirVac endete mit mehreren hundert Maschinen im Einsatz. Auch dieser entspricht den hohen Ansprüchen, die die Landwirte an ein modernes Dosiersystem stellen. Für exakte Vereinzelungsergebnisse muss nur sehr wenig verstellt werden. Erste Feldauswertungen bei Zuckerrüben und bei Mais zeigten auch hier eine sehr gute Längsverteilung mit Variationskoeffizienten von 10 bis 20 % - sowohl bei den engen Reihenabständen 45 und 50 cm als auch bei den weiten Reihen von 70 bis 80 cm. Trotz der weit verbreiteten, starken Trockenheit liefen die Bestände gleichmäßig auf. Das lässt sich auf die optimale Einbettung des Einzelkornsäschars und des AirVac-Dosierers zurückführen.

In Frankreich wurden dieses Jahr viele der Drei-Punkt-Maschinen Maestro RV eingesetzt. Einige davon wurden in Kombination mit einem HORSCH Focus zur Maissaat im StripTill- Verfahren verwendet. Dieses Maschinengespann eignet sich bestens für die Direktsaat von Mais, beispielsweise in einen abgeernteten Grünpflanzensilagebestand. Durch das Zinkenfeld des Focus wird der Boden mit dem HORSCH ULD Schar streifenförmig intensiv gelockert und gemischt, ohne dass der Boden rechts und links davon stark bearbeitet oder aufgerissen wird. Erde wird durch den Zinken nach oben befördert, sodass das Saatkorn in einen feuchten Saathorizont abgelegt werden kann. Zwischen den Reihen bleibt der Boden unbearbeitet und verschlossen. Aus diesem Bereich kann kaum Feuchtigkeit verdunsten und es wird Wasser gespart, das die Pflanzen später aufnehmen können. Durch den hohen Schardruck der Maestro RV in Kombination mit einem Focus kann das Saatgut auch unter sehr schwierigen Bedingungen exakt abgelegt und eingebettet werden.

Neben den Modellen CV/CX und RV/RX gibt es für den russischen und ukrainischen Markt die Maestro DV. Die Maestro DV ist eine acht-reihige Säwagenmaschine, d.h. ein zentraler Sätank mit 2.800 Liter Düngervolumen. Die Maestro DV ist immer mit dem AirVac Dosierer ausgestattet. Im Vergleich zur CV ist sie auf die russischen und ukrainischen Bedingungen zugeschnitten: Sie ist einfacher gebaut und die Anforderungen an den Zugschlepper sind geringer gehalten. Durch die vielseitigen Ausstattungsvarianten kann die DV jedoch auch perfekt auf betriebsspezifische Bedingungen abgestimmt werden. Es ist zum Beispiel möglich, sie mit dem automatischen Schardruckregelsystem AutoForce, mit einer Düngeflussüberwachung oder mit dem Beleuchtungssystem WorkLight Pro auszurüsten. Die Maestro DV ist auch mit einem Doppeltanksystem verfügbar. Durch die integrierte Vier-Punkt Trennstelle kann die acht-reihige Maestro-Säschiene abgebaut und durch eine Getreidescharschiene ersetzt werden. Die NT-Scharschiene basiert auf dem Konzept der Pronto NT mit Wellsechscheiben und TurboDisc-Säscharen. Außerdem ist für die Trennstelle ein RollFlex-TurboDisc-Scharanbau verfügbar. Das Einsatzspektrum des Säwagens erhöht sich dadurch nochmals deutlich. Im Sommer und Herbst kann also mit der Maestro und der entsprechenden Scharschiene Raps und Getreide ausgesät werden. Somit ist der Säwagen für alle Aussaatarbeiten einsetzbar, die auf einem Betrieb während der Saison anstehen.

Auch die Baureihe der Maestro SW wird zur Saison 2021 abgelöst und durch die Ausstattung mit den neuen Dosierern in die Produktlinien SV und SX umbenannt. HORSCH bietet dabei zwei unterschiedliche Säwagen an: Für die großen Arbeitsbreiten mit 18 m wird nach wie vor der bereits bekannte Säwagen mit 7.000 Liter Düngervolumen und einem 2.000 Liter großen zentralen Saatguttank angeboten. Für die Arbeitsbreiten 9 m und 12 m wurde ein neuer Säwagen entwickelt. Dieser ist, was die Reichweite für Dünger und Saatgut angeht, auf die kleineren Arbeitsbreiten angepasst.

Durch die Entwicklungsschritte, die HORSCH bei den Maestro Linien vorgenommen hat, war das Jahr 2020 in diesem Bereich sehr erfolgreich. In der Abteilung für Forschung & Entwicklung wird weiterhin mit Hochdruck daran gearbeitet, alles für die Saatsaison 2021 vorzubereiten und bestehende Komponenten weiter zu verbessern. Mit den neuen Maschinentypen baut HORSCH sein Angebot im Bereich der Einzelkornsaat von Jahr zu Jahr weiter aus.